Irgendwann reicht‘s!

Deutscher Schauspieler vergleicht Kurz mit Hitler

Politik
21.12.2017 07:35

Erst wenige Tage im Amt, wird unser neuer Bundeskanzler in Deutschland schon übel attackiert. Auf Twitter wurde er bereits zweimal in Verbindung mit dem Dritten Reich gebracht. Schauspieler Armin Rhode twitterte - an Kunstakademien gerichtet -, man möge den jungen Staatschef aufnehmen, falls er sich bewerben sollte, „scheißegal, was er vorlegt“. Damit spielt der TV-Star darauf an, dass sich Adolf Hitler vor seiner „Karriere“ als massenmörderischer Diktator für ein Kunststudium beworben hatte, aber nicht genommen worden war. Ein Twitterkanal der ARD bezeichnete Kurz als „Pimpf“ – so wurden Zehn- bis 14-Jährige in der Hitlerjugend bezeichnet.

1907 zog Hitler von Linz nach Wien, um die Aufnahmeprüfung für die Malerklasse in der Akademie der Bildenden Künste abzulegen. Doch er scheiterte in der zweiten Runde – und gab seine Pläne, Künstler zu werden, für immer auf. Die Geschichte hätte ganz anders verlaufen können, wenn sich die Hochschule damals anders entschieden hätte. Genau auf diesen Aspekt spielte der TV-Star in seinem Tweet am Montag - am Tag der Angelobung der neuen Regierung - an. 

Die Reaktion in der Twittergemeinde auf diesen Untergriff fällt mehrheitlich negativ aus. User erwähnen die Vergangenheit von Rhode, der selbst keine lupenreine Weste hat. So wird beispielsweise auf Drogengeständnisse des Schauspielers hingewiesen.

Doch diese Kritik scheint Rhode nicht weiter zu interessieren. In einem seiner nächsten Tweets veröffentlichte er eine Nachricht von der Social-Media-Plattform, dass man eine Beschwerde zum erwähnten Post erhalten, „jedoch keine Verstöße gegen die Twitter Regeln […] oder geltende Gesetze gefunden“ habe. Daher habe man auch keine Maßnahmen ergriffen. Der Schauspieler kommentierte das mit „ein Schelm, wer Schlechtes dabei denkt“.

Staatliches Fernsehen schockiert mit Nazi-Vergleich 
Auch das staatliche deutsche Fernsehen erlaubte sich auf dem Twitterkanal seiner „Tagesthemen“ einen untergriffigen Kommentar. Es kommentierte eine Collage mit Kurz auf seinem „Geil-o-Mobil“ und Vizekanzler Heinz-Christian Strache bei Wehrsportübungen. Der FPÖ-Chef hatte wegen dieser „Paintball-Affäre“ heftige Kritik geerntet. 

In dem Kommentar, der laut „Bild“ der WDR-Chefredakteurin Sonja Mikich zuzuschreiben ist, wird der neue Staatschef als „Pimpf“ bezeichnet – ein „Dienstgrad“ bei der Nazi-Jugendorganisation „Deutsches Jungvolk“. Der „Tagesthemen“-Account wird jede Woche von einem anderen Journalisten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt betreut.

Die „Bild“ erklärt, warum der österreichische Kanzler so massiv ins rechte Lager zugeordnet wird: Sein Vize Strache sei dafür verantwortlich. „Dessen Biographie hat einige braune Flecken!“, schreibt das Blatt. Sebastian Kurz kenne Straches Sündenregister, „und hat ihn trotzdem zum Vizekanzler in seiner Koalitionsregierung gemacht“.

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