Die Zeit heilt alle Wunden, sagt man. Doch, was sich im Mai 2016 in Nenzing in Vorarlberg abgespielt hat, ist bis heute nicht zu begreifen. Ein Gast, Gregor S. (27), zückte eine Kalaschnikow und schoss in die feiernde Party-Gesellschaft. Drei Menschen starben, zwölf wurden schwer verletzt. "Schadenersatz" jedoch bekommt niemand. Weder Angehörige, noch Opfer …
Rund 422.000 Euro Schulden! Zwei minderjährige Kinder, die Kindesmutter. All das hat Gregor S. nach seinem Amoklauf beim Jubiläums-Rockkonzert von The Lords in Vorarlberg hinterlassen. Zwei Menschen mussten, damals am Waldrand der beschaulichen 6000-Seelen-Gemeinde ihr Leben lassen: Ein 33-jähriger Besucher und ein Mitglied des Motorradclubs (48). Sie wurden durch wahllos abgefeuerte Schüsse aus einer illegalen Kalaschnikow-Maschine getötet.
Weitere zwölf Besucher des Festes schwer verletzt. Doch weder Opfer, noch Hinterbliebene werden je einen Cent Entschädigung für die Bluttat bekommen. Begründung: Gregor S. verfügte über keinerlei Besitztümer, kein Geld. Wie es zu den 422.000 Euro Schulden kommen hat können, sorgt für Rätselraten. Denn laut dem Vater des Amokläufers, sei es erst nach den immensen Forderungen der Opfer und Angehörigen der Toten zu dem Schuldenberg gekommen. Doch, wie oben erwähnt, wurde keinerlei Schmerzensgeld je ausbezahlt.
Wie auch immer. Fakt ist, Gregor S. hat an diesem Tag zwei Menschen und sich selbst getötet, nur weil er mit seiner On-Off-Lebensgefährtin auf der Rocker-Party in Streit geraten war …
Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung
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