„Bomben in Massen“

Kims Neujahrsgruß: „Atomknopf ist auf dem Tisch“

Ausland
01.01.2018 07:30

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat in seiner Neujahrsbotschaft völlig unverblümt mit einem Atomwaffenangriff gedroht. "Der Atomknopf ist immer auf meinem Tisch", erklärte der Diktator am Montag. Dies sei "keine Erpressung, sondern die Realität". Sein Land müsse Atombomben und Raketen nun in Massenproduktion herstellen und ihre Stationierung beschleunigen.

Nordkorea treibt seine atomare Aufrüstung voran und richtet immer wieder Drohungen gegen Südkorea und die USA. Im September testete das international isolierte Land eine Wasserstoffbombe, die nach japanischen Angaben eine Sprengkraft von 160 Kilotonnen hatte - mehr als zehnmal so viel wie jene Atombombe, welche die US-Streitkräfte 1945 über Hiroshima abwarfen.

(Bild: Associated Press)
(Bild: AP/Wong Maye-E)

Ende November brüstete sich Nordkorea mit dem Test einer Interkontinentalrakete und erklärte, das gesamte US-Festland liege nun in Reichweite nordkoreanischer Raketen. Der UNO-Sicherheitsrat verhängte wiederholt Sanktionen gegen Nordkorea, zuletzt am 22. Dezember.

Südkorea begrüßt Kims Neujahrsrede 
 
Nachbar Südkorea hat trotz der Atomkrieg-Drohungen einem Agenturbericht zufolge überraschend positiv auf die Neujahrsansprache von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un reagiert. Das Präsidialamt begrüße die Rede, hieß es. Grund dafür dürfte sein, dass sich Kim offen für Gespräche mit dem Süden zeigte und die Entsendung einer nordkoreanischen Delegation zu den Olympischen Winterspielen im Februar im südkoreanischen Pyeongchang in Erwägung zieht.

Das Organisationskomitee zeigte sich dafür aufgeschlossen. "Das Komitee wird relevante Fragen sowohl mit der südkoreanischen Regierung als auch dem Internationalen Olympischen Komitee erörtern", teilte der Präsident des Organisationskomitees von Pyeongchang mit.

Guterres ruft "Alarmstufe rot" für den Planeten aus
 Angesichts der Konflikte und Gefahren weltweit hat UNO-Generalsekretär Antonio Guterres am Sonntag die "Alarmstufe rot" für den Planeten Erde ausgerufen. Als er vor einem Jahr sein Amt angetreten habe, habe er dazu aufgerufen, 2017 zu einem Jahr des Friedens zu machen, erinnerte Guterres in seiner Neujahrsansprache. "Leider ist das Gegenteil eingetreten."

Die Konflikte hätten sich verschlimmert, neue Gefahren seien aufgetaucht. Noch nie zuvor seit dem Ende des Kalten Krieges seien die durch Atomwaffen ausgelösten Sorgen so groß gewesen, erklärte Guterres in Anspielung auf den Konflikt mit Nordkorea weiter und mahnte, die Konflikte könnten gelöst, der Hass überwunden "und unsere gemeinsamen Werte geschützt" werden. "Aber wir müssen geeint sein, um das zu schaffen." Die Einheit sei der Weg, "unsere Zukunft hängt davon ab", fügte der UNO-Generalsekretär hinzu.

Trumps Reaktion: "Wir werden sehen"
US-Präsident Donald Trump reagierte zunächst nur am Rande auf die Äußerungen Kims: "Wir werden sehen", sagte er vor Journalisten in seinem Wochenenddomizil Mar-al-Lago in Florida. Trump und die isolierte Führung in Pjöngjang lieferten sich in den vergangenen Monaten einen verbalen Schlagabtausch, der weltweit die schlimmsten Befürchtungen auslöste. hatte mehrfach mit Gewalt gedroht, sollte Nordkorea seine Drohungen fortsetzen. Pjöngjang wirft Washington eine feindselige Politik vor. Nordkoreas Ziel ist es, als Atommacht anerkannt zu werden.

 

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