Endlich gute Nachrichten für 700.000 Familien in Österreich: Bereits am Mittwoch will die neue türkis-blaue Bundesregierung ihr Prestigeprojekt "Familienbonus plus" auf den Weg bringen. Ab 1. Jänner 2019 sollen dann Familien, die einkommenssteuerpflichtig sind, um 1500 Euro pro Jahr entlastet werden. Interessant: Eine Grenze nach oben wird's nicht geben.
Konkret bedeutet das: Sowohl Familien mit zwei Kindern als auch jene mit beispielsweise sechs Kindern können diesen Bonus beanspruchen. Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) konkretisiert jetzt die Pläne, die bereits im türkis-blauen Koalitionsplan festgeschrieben worden sind. Gelten soll der Bonus für Kinder bis zum 18. Lebensjahr – was bedeutet, dass umgerechnet etwa 700.000 Familien in Österreich betroffen sind.
Kostenpunkt: 1,5 Milliarden Euro pro Jahr
Wobei das den Staat eine ganze Menge Geld kostet. Experten rechnen damit, dass die Kosten für dieses Zuckerl jährlich 1,5 Milliarden Euro betragen. Neben der Einkommenssteuerpflicht der Eltern ist es eine weitere Voraussetzung, dass das Kind in Österreich lebt.
Die alten Regeln werden gestrichen
Derzeit gibt es den sogenannten Kinderfreibetrag, der pro Kind 440 Euro ausmacht. Wenn sich die Eltern diesen Freibetrag teilen, fließen 600 Euro. Zudem können Kinderbetreuungskosten in der Höhe von 2300 Euro pro Kind (bis zehn Jahre) abgesetzt werden – was aber mit der neuen Regelung nicht mehr möglich sein wird.
Finanzminister Löger, der beim Ministerrat am Mittwoch mit Familienministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) weitere Details präsentieren wird, erklärt vorab: "Dieser 'Familienbonus plus' hat eine fünfmal so starke Wirkung wie der Kinderfreibetrag und die Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten und gilt unter den Entlastungsmaßnahmen als das Prestigeprojekt für 2018."
Eigene Regelung für Alleinerziehende
Nicht in den Genuss dieses Familienzuckerls kommen allerdings 200.000 Familien, die keine Einkommenssteuer bezahlen. Für sie soll es eine Extra-Regelung geben, über die allerdings noch verhandelt wird.
Wie soll das alles finanziert werden? Insgesamt plant die neue Regierung unter Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) alleine in diesem Jahr Einsparungen in der Höhe von 2,5 Milliarden Euro. Einerseits will man bei den Verwaltungskosten sparen, andererseits im Personalbereich. Und: Auch bei Förderungen soll es laut dem Finanzminister Einsparungen geben – bis zu 200 Millionen Euro.
Robert Loy, Kronen Zeitung
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