Kopfschuss in Georgien

Für IS-Terrorist war Not-OP in Wien geplant!

Österreich
10.01.2018 06:00

Ein klares "Nein" kam jetzt vom Innenministerium zu einem bereits geplanten Ambulanzflug von Tiflis nach Wien: Georgiens Regierung wollte einen IS-Terroristen (19) im AKH notoperieren lassen – er soll einer der Helfer des Terror-Bosses Ahmed Tschatajew sein. Der Tschetschene lebte acht Jahre in Wien von Sozialhilfe, dann plante er das Blutbad am Flughafen Istanbul im Jahr 2016.

"Ja, diese Informationen sind korrekt: Uns war es zu riskant, einen mutmaßlichen Terroristen des IS nach Österreich einreisen zu lassen. Seine Behandlung in Wien wäre eine große Gefahr für die innere Sicherheit", bestätigt man im Innenministerium das "Nein" zum Ambulanzflug aus Georgien. Das Risiko einer blutigen Befreiungsaktion oder eines Anschlags mit dem Ziel, den Schwerverletzten freizupressen, sei "einfach zu hoch". 

Kein harmloser IS-Mitläufer
 Der georgische Patient dürfte tatsächlich kein harmloser IS-Mitläufer sein: Temirlan M. (19) wurde am 26. Dezember im Haus seiner Familie im Dorf Duisi im Pankissi-Tal (130 Kilometer nördlich von Tiflis) von einem georgischen Anti-Terror-Kommando überrascht. Laut offiziellen Angaben wurde er angeschossen, als er eine Handgranate zünden wollte. Temirlan M. erlitt einen Kopfschuss und liegt seitdem im Koma.

IS-Fanatiker massiv unterstützt
Dieser Tatverdächtige soll einen in Österreich sehr gut bekannten IS-Fanatiker massiv unterstützt haben, auch mit Waffenlieferungen: "Gemeindebau-Terrorist" Ahmed Tschatajew. Der Tschetschene lebte von 2003 bis 2011 in Wien von Sozialhilfe und Mindestsicherung - wir berichteten. Dann verließ der einarmige und einbeinige IS-Kommandant seine Frau und die fünf Kinder und kämpfte in Syrien.

(Bild: krone.at, krone.at-Grafik)

Waffen für Blutbad in Istanbul geliefert
Laut mehreren Geheimdiensten soll Tschatajew, der in Wien bis zu 80.000 Euro Mindestsicherung erhalten hat, auch das blutige Attentat am Flughafen Istanbul geplant haben: Am 28. Juni 2016 töteten drei Selbstmordattentäter 45 Menschen. Am 22. November sprengte sich der Terror-Chef kurz vor seiner Festnahme in Tiflis in die Luft.

(Bild: krone.at, krone.at-Grafik)
29. Juni 2016: Ermittler am Istanbuler Atatürk-Airport nach dem Selbstmordattentat (Bild: APA/AFP/OZAN KOSE)
29. Juni 2016: Ermittler am Istanbuler Atatürk-Airport nach dem Selbstmordattentat

"Natürlich kann ein möglicher Helfer dieses Terroristen nicht einreisen", stellt Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) klar: "Aus Sicherheitsgründen gibt es ein klares Nein zum Import von Terrorverdächtigen nach Österreich – das gilt auch für medizinische Behandlungen."

Innenminister Herbert Kickl (Bild: Peter Tomschi)
Innenminister Herbert Kickl
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