Mehr als 1,2 Millionen der 1,7 Millionen Kinder in Österreich sollen vom neuen Familienbonus der türkis-blauen Regierung profitieren. Die SPÖ wirft der Koalition vor, ein Steuermodell nur für Reiche entwickelt zu haben. Jetzt kontert die ÖVP: Man habe immer gesagt, dass man jene entlasten wolle, die Steuern zahlen. Und ab einem Einkommen von 1700 Euro brutto im Monat gebe es den vollen Bonus in der Höhe von 1500 Euro.
„Wenn Kurz und Strache zwei Milliarden Euro auf die Kinder unter 18 verteilen, sortieren sie die zuerst nach dem Einkommen der Eltern – und die Kinder von armen Familien und die von Mittelschichtsfamilien bekommen wenig bis gar nichts. Das ist der Abschied vom Grundsatz, dass jedes ist Kind ist gleich viel wert ist“, so die SPÖ, die im Familienbonus gar einen „Malus“ sieht.
Finanzministerium: "Durchschnittseinkommen der Frauen liegt bei 1745 Euro"
Finanzminister Hartwig Löger, der am Mittwoch gemeinsam mit Familienministerin Juliana Bogner-Strauß (ÖVP) sein Steuermodell in den Ministerrat bringt, entgegnet: „Mit dem Familienbonus entlasten wir primär Familien, die Steuern zahlen. Darüber hinaus sollen auch Alleinerzieherinnen und Alleinerzieher sowie Familien mit Kindern über 18 profitieren.“ Jeder Haushalt, der 1700 Euro brutto im Monat verdient, erhält den vollen Bonus in der Höhe von 1500 Euro. Und das Finanzministerium verweist darauf, dass das Durchschnittseinkommen der Frauen in Österreich bei 1745 Euro liegt.
Nachbesserungen für Alleinerzieherinnen
Allerdings: 60.000 Alleinerzieherinnen verdienen so wenig, dass sie keine Steuern zahlen. Auch sie sollen – nach Nachbesserungen des Ministeriums – nun berücksichtigt werden. Nicht verstehen kann man im Finanzressort auch die Kritik der Studenten Dazu sagt das Ministerium: Die Zielgruppe sei erweitert worden. Man habe betont, dass es für jene, die Familienhilfe bezogen haben, ein Modell bis zum 26. Lebensjahr geben werde. Das neue Steuermodell soll ab 1. Jänner 2019 in Kraft treten.
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