Auf dem Mars gibt es offenbar mehr Wassereis, als man bis dato angenommen hat. Mithilfe der NASA-Sonde "Mars Reconnaissance Orbiter" (kurz MRO) haben Forscher kürzlich an acht Stellen auf dem Roten Planeten umfangreiche Vorkommen von besonders klarem, reinem Wassereis entdeckt. Für zukünftige bemannte Missionen zum Roten Planeten könnte dieses Eis von Bedeutung sein, weil es unter anderem als Trinkwasser genutzt werden könnte.
Auf aktuellen Bildern, die das HiRISE-Instrument (die Abkürzung steht für High Resolution Imaging Science Experiment), eine besonders leistungsstarke Kamera an Bord des MRO, zur Erde gefunkt hat, sind laut Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA besonders klare dicke Schichten von gefrorenem Wasser zwischen Gesteinsschichten auf dem Mars erkennbar. Bedeckt sind sie von einer dünnen, nur ein bis zwei Meter dicken Schicht aus verklebtem Staub und Gestein, berichtet die NASA auf ihrer Website.
Besonders klare, reine Eisschicht
Neu ist, dass die nun entdeckten Eisschichten besonders klar und rein erscheinen, was laut Wissenschaftlern den Schluss zulässt, dass sich dieses gefrorenen Wasser leichter in Trinkwasser umwandeln lassen könnte als die bis dato bekannten Vorkommen auf dem Mars. Dass es auf dort unterirdische Depots mit Wassereis gibt, war schon länger bekannt, wie groß sie sind, ist aber nach wie vor unklar. Bislang ging man allerdings davon aus, dass diese Wasservorkommen nur schwer zugänglich seien.
Dass sich die nun entdeckten Eisvorkommen nur knapp unter der Oberfläche befinden, könnte für künftige Missionen zum Roten Planeten von Bedeutung sein. „Astronauten könnten mit einem Kübel und einer Schaufel losmarschieren und sich das Wasser holen, das sie benötigen“, wird Experte Shane Byrne vom Lunar and Planetary Laboratory an der University of Arizona in Tucson auf der NASA-Website zitiert. Das Wasser könne bei bemannten Missionen zum Mars zudem nicht nur als Trinkwasser für die Astronauten, sondern – in Form von Wasserstoff – auch als Treibstoff genutzt werden.
Sonde MRO kreist seit 2006 um den Mars
Der rund zwei Tonnen schwere "Mars Reconnaissance Orbiter" (Bild oben) kreist bereits seit 2006 auf einer stark elliptischen Umlaufbahn in einer Entfernung zwischen 322 und 56.330 Kilometer um den Roten Planeten. An Bord der Sonde befinden sich sechs wissenschaftliche Instrumente, darunter auch erwähnte HiRISE-Kamera, die bereits zahlreiche spektakuläre Aufnahmen der Marsoberfläche zur Erde gefunkt hat.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.