Die Kinderkanal-Doku "Malvina, Diaa und die Liebe" sorgt nach wie vor für Schlagzeilen. Nach Mordaufrufen von Extremisten aus der islamistischen Szene wird das deutsch-syrische Liebespaar, das für die Sendung seine schwierige Liebesbeziehung im Spannungsfeld zweier unterschiedlicher Kulturen schildert, nun auch von Mitgliedern der rechtsextremen Seite bedroht. Aus diesem Grund baten der 19-jährige Flüchtling aus Aleppo und die 16-jährige Schülerin aus dem hessischen Fulda die Polizei jetzt um Hilfe.
Wie hessenschau.de berichtet, wurde zunächst ein Notrufsystem eingerichtet. Die Kommentare im Internet seien aber immer bedrohlicher geworden. Nun würden auch Streifenwagen zum Schutz des Paares eingesetzt. Während die Sendung für die Rechten eine "unverantwortliche Manipulation und Indoktrination Minderjähriger" - so drückte es der AfD-Politiker Dirk Spaniel auf seiner Facebook-Seite aus - ist, beschimpfen Islamisten Diaa als "unislamisch". So lasse er sich zu viel von seiner Freundin sagen.
Malvina: "Man will uns fertigmachen"
Die Sendung, die im Rahmen der Kinderkanal-Reihe "Schau in meine Welt" ausgestrahlt wurde, polarisiert enorm. Dabei wollten die Senderverantwortlichen lediglich einen Aufklärungs- und Informationsfilm präsentieren. Das junge Paar selbst kam nach all dem Wirbel um eine zunächst falsche Altersangabe und um ein "Like" Diaas für den deutschen Hassprediger Pierre Vogel auf Facebook in einer Sondersendung am Wochenende erstmals zur Causa zu Wort. "Seelisch geht es uns nicht sehr gut", sagte der 19-Jährige. Er werde im Internet als Terrorist dargestellt, das sei "ganz falsch". Man lege "jedes Wort von ihm auf die Goldwaage", beklagte Malvina. Man wolle ihren Freund fertigmachen, "um unsere Beziehung fertigzumachen", sagte sie.
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