Angebot abgelehnt
Exit vom Brexit ist für Briten kein Thema
Die britische Regierung hat ablehnend auf einen Vorstoß der EU-Spitze zu einem möglichen Verbleib des Landes in der Europäischen Union reagiert. Ein Sprecher von Premierministerin Theresa May schloss ein zweites Referendum aus: "Die Briten haben für einen Austritt aus der EU gestimmt, und das werden wir tun." Auch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker glaubt nicht mehr an eine Abkehr Großbritanniens vom Brexit. Großbritannien habe "fast pikiert" auf den EU-Vorschlag reagiert, sagte Juncker am Mittwoch im EU-Parlament in Straßburg.
Die EU halte zwar die Hand gegenüber Großbritannien ausgestreckt, doch liege das Problem in Wahrheit tiefer, so Juncker. Großbritannien habe sich in der EU nie wohlgefühlt. "Wir werfen die Briten nicht raus, wir hätten gerne, dass sie bleiben." Auch nach einem EU-Austritt könne Großbritannien später wieder der EU beitreten, so der EU-Kommissionspräsident. "Ich hätte gerne, dass wir vernünftig miteinander umgehen." Der Brexit schaffe keine Gewinner, sondern sei ein Verlust für beide Seiten. Großbritanniens EU-Austritt sei "eine Katastrophe", so Juncker.
Bereits am Dienstag hatte EU-Ratspräsident Donald Tusk im gesagt, sollten die Briten ihre Meinung über den Brexit ändern, seien "unsere Herzen weiter offen" für sie.
Bei Referendum knappe Mehrheit für Brexit
Die Briten hatten im Juni 2016 in einem Referendum mit knapp 52 Prozent für den Brexit gestimmt. Inzwischen ist aber die Skepsis in Großbritannien gewachsen. Die Liberalen und andere proeuropäische Oppositionspolitiker fordern bereits ein zweites Referendum. Einem Stopp des Brexit-Prozesses müssten allerdings alle anderen 27 EU-Staaten einstimmig zustimmen.
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