Zur Luftraumsicherung

Vor Großeinsatz: Schweizer Jets in Salzburg

Österreich
18.01.2018 17:47

Wenn am Montag in Davos das diesjährige Weltwirtschaftsforum (WEF) beginnt, hat zwischen Österreich und der Schweiz eine verbesserte Form der Luftraumsicherung Premiere: Die Luftstreitkräfte können verdächtige Flugzeuge über die jeweilige Staatsgrenze hinaus verfolgen. Die Vorbereitungen dazu laufen auf Hochtouren, in Salzburg sind am Donnerstag zwei Eurofighter und zwei Schweizer Kampfjets vom Typ F-18 Hornet gelandet.

Österreich unterstützt die Schweizer Armee auch heuer wieder beim Schutz des Luftraums über dem Weltwirtschaftsforum in Davos, zu dem kommende Woche rund 3000 Spitzenpolitiker, Topmanager und Experten erwartet werden. "Ohne Österreich ist es nicht möglich, für die Sicherheit in Davos zu garantieren. Die Grenznähe ist der Knackpunkt. Unsere Regierung benötigt so schnell wie möglich Informationen, sobald eine Bedrohung vorliegt und ein Flugzeug in die Flugverbotszone einfliegt", sagte der Schweizer Kampfflieger Reto Kunz laut einer Bundesheer-Aussendung am Donnerstag.

Eine F-18 Hornet der Schweizer Armee (Bild: Bundesheer)
Eine F-18 Hornet der Schweizer Armee
(Bild: Bundesheer)
(Bild: Bundesheer)

Ernstfall geprobt: Piloten brauchten 30 Minuten von Bern nach Salzburg 
Der Ostschweizer Ferienort liegt wenige Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt. Aufgrund der topografischen Gegebenheiten braucht es eine Beteiligung des Bundesheeres, um den Ort effektiv vor Luftraumverletzungen aus dem Norden oder Osten zu schützen. Zudem liegt ein Drittel der für das WEF verhängten Flugverbotszone auf österreichischem Hoheitsgebiet. Wie schnell dabei eine mögliche Bedrohung entstehen kann, demonstrierten die Schweizer am Donnerstag selbst: Nur 30 Minuten benötigten die Piloten mit zwei F-18 für die 430 Kilometer von Bern nach Salzburg, wo der Kommandant der österreichischen Luftstreitkräfte, Generalmajor Karl Gruber, die neue Form der Zusammenarbeit vorstellte. 

„Wir sind nach wie vor in einer Situation, wo wir bei Großveranstaltungen einen hohen Schutzbedarf haben, um Anschläge und Störaktionen zu verhindern“, sagte Gruber. „Wir sorgen gemeinsam mit den Schweizer Luftstreitkräften für Sicherheit in der Luft, indem wir den Flugbetrieb kontrollieren und einen unbefugten Einflug von Luftfahrzeugen, Paragleitern oder Drohnen verhindern.

Karl Gruber, Kommandant der österreichischen Luftstreitkräfte (Bild: APA/HANS KLAUS TECHT)
Karl Gruber, Kommandant der österreichischen Luftstreitkräfte

Bilateraler Vertrag zwischen der Schweiz und Österreich
 Laut Bundesheer gilt heuer erstmals ein bilateraler Vertrag, auf dessen Grundlage Flugzeuge zur Terrorabwehr auch über die Staatsgrenze fliegen dürfen. Ab Montag sind 1100 Bundesheer-Soldaten an der gemeinsamen Luftraumsicherungsoperation „Daedalus“ beteiligt, eingesetzt würden Eurofighter, Hubschrauber sowie Aufklärungs- und Zielzuweisungsradare. "Für uns ist es sehr wichtig, dass wir diesen neuen Vertrag haben“, betonte Kunz. 

(Bild: Bundesheer)
(Bild: Bundesheer)
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