In der endlosen Eurofighter-Affäre taucht jetzt ein Angebot des britischen Verteidigungsministeriums an das Bundesheer samt Kostensenkung für den Flugbetrieb um 40 Prozent auf. Der Brief aus London wurde nur wenige Tage vor dem endgültigen Aus der Kampfjets abgeschickt.
Für Insider stellte sich die Frage, ob das Verteidigungsministerium im vergangenen Jahr eine Doppelstrategie betrieb. Also trotz Anzeige gegen den Eurofighter-Herstellter EADS Geheimverhandlungen führte.
Fakt ist, dass das der „Krone“ vorliegende Schriftstück vom „Ministry of Defence“ aus der Londoner Whitehall-Zentrale der Streitkräfte Ihrer Majestät (siehe Ausriss unten), datiert mit Ende Juni, an den Chef der österreichischen Luftstreitkräfte in der Salzburger Schwarzenberg-Kaserne abgeschickt wurde.
Kostenreduktion um 40 Prozent in Aussicht gestellt
In dem dreiseitigen Brief bedankt man sich zuerst britisch höflich für die heimische Gastfreundschaft beim Besuch einer Delegation im steirischen Fliegerhorst Zeltweg. Dann werden zehn „Hawk“-Trainingsmaschinen für die rot-weiß-roten Kampfjet-Piloten zum Preis von 390 Millionen Pfund Sterling angeboten. Außerdem verweist London auf eine „effektive Lösung für die Zukunft der österreichischen Luftstreitkräfte“ und stellte Reduzierung der Kosten für den Betrieb der Typhoon-Flotte um stolze 40 Prozent in Aussicht.
Eine Antwort auf das verlockende Angebot gab es freilich nicht mehr. Nur wenige Tage später verkündete der damalige Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) das Aus für die Eurofighter.
Christoph Budin, Kronen Zeitung
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