Während internationale Agrarkonzerne von der EU mittels dubioser Freihandelsabkommen à la TTIP und CETA mit Millionen "gefüttert" werden, kennt Brüssel bei unseren Bergbauern keine Gnade: Nur weil sie eine Kuh oder maximal drei Kühe zu viel auf die Alm getrieben haben, werden sie jetzt hart bestraft!
"Allein bei uns im Bezirk Lilienfeld sind 37 Almbauern betroffen, zirka 1800 Betriebe sind es in ganz Österreich. Es ist nicht zu verstehen, dass immer wieder auf uns eingeschlagen wird. Denn gerade wir Bergbauern retten mit unserem Fleiß und unseren Kühen die Heimat und das wunderbare, für den sanften Tourismus lebenswichtige Landschaftsbild", macht sich Bauernbundobmann Josef Eder aus St. Aegyd am Neuwald in Niederösterreich zum Sprachrohr seiner bedrängten Kollegen. Denn für viele geht es jetzt um die Existenz oder gar die Zukunft des Hofes.
Zahlungsforderungen von Tausenden Euro
Dieser Tage sind den offensichtlichen Opfern der Brüsseler Agrarbürokratie – via AMA – Zahlungsforderungen von manchmal Tausenden Euro in den Stall geflattert. Seltsame Begründung: Die Rinderhalter hätten heuer im Sommer mehr Kühe auf die saftige Alm getrieben als in den vergangenen zwei Jahren und dadurch zu viel an Förderungen bekommen, die jetzt binnen kürzester Frist zurückgezahlt werden müssen.
"Fragwürdige Richtlinien"
Das aber will der kämpferische Josef Eder vulgo "Tonibauer" so nicht gelten lassen: "Keiner von uns hat falsche Angaben gemacht oder gar überzogene Förderanträge gestellt. Schuld an der Misere sind fragwürdige Richtlinien und die unselige Brüsseler Agrarbürokratie, deren Amtssprache keiner verstehen kann."
Mark Perry, Kronen Zeitung
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