Brennpunkt Wien

Akademikerball, Demos: „Großkampftag“ für Polizei

Österreich
24.01.2018 18:36

Mit einem wahren "Großkampftag" rechnet die Wiener Polizei laut Informationen der "Krone" am Freitag. Größter und schwerster Brocken für die Exekutive: der Akademikerball mitsamt seinen zahlreichen Demonstrationen und Kundgebungen, die den Beamten wohl einiges an Kraft und Nervenstärke abverlangen werden. An diesem Tag steht auch der Staatsbesuch des kolumbianischen Präsidenten an. Und nur einen Tag später wählt die Wiener SPÖ den Nachfolger von Michael Häupl.

An Entspannung wird am Freitag für die Exekutive wohl nicht zu denken sein, zumal der umstrittenste Ball Österreichs über die Bühne geht und damit gleichzeitig auch der "größte Polizeieinsatz des Landes", wie Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl bereits in der Vorwoche erklärt hatte. Gerüstet ist die Exekutive auf jeden Fall, 3000 Beamte, teils auch aus den Bundesländern, sollen rund um den Akademikerball für Ordnung sorgen. Mit Gegenwehr, zahlreichen Störenfrieden und aufgeheizter Stimmung ist heuer verstärkt zu rechnen, da im Vorfeld bereits kräftig gegen den Ball und auch die amtierende Regierung mobilgemacht wurde. "Wir rechnen mit gewaltbereiten Teilnehmern", es "wird nicht so friedlich wie in den letzten beiden Jahren", so Pürstl.

(Bild: APA/HERBERT P. OCZERET)
(Bild: APA/HERBERT P. OCZERET)

Bis Mittwochnachmittag wurden bei der Exekutive jedenfalls zwei Demozüge und vier Standkundgebungen angemeldet. Ein Demozug soll am Wallensteinplatz in der Brigittenau, ein zweiter bei der Universität starten, ehe sich die beiden zusammenschließen und in Richtung Girardipark am Karlsplatz ziehen. Dort soll dann die Schlusskundgebung stattfinden. Angemeldet wurden die Veranstaltungen für rund 1000 Menschen, allerdings werde seitens der Behörden mit mehreren Tausend Teilnehmern gerechnet, sagte die Leiterin der Pressestelle der Wiener Polizei, Daniela Tunst, am Mittwoch. Zudem werde es auch heuer eine Sperrzone rund um die Hofburg geben - wie umfangreich diese gestaltet sein wird, muss jedoch noch geklärt werden. 

(Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)

Sicherheitsmaßnahmen auch in der Hofburg
Sicherheitsvorkehrungen wurden auch in der Hofburg selbst getroffen: So wurden etwa zusätzlich Kameras installiert sowie eine Gesichtserkennungs-Software gekauft. Auch Metalldetektoren befinden sich im Eingangsbereich – nicht zuletzt aufgrund der Ankündigung der links-aktivistischen, satirischen "Burschenschaft Hysteria", die "Mitternachtseinlage" beim Akademikerball zu gestalten.

(Bild: krone.tv)

Für die Autofahrer bedeutet der Freitag jedenfalls eines: Stau - weshalb die Innenstadt auch so gut es geht gemieden werden sollte. So werde die Ringstraße ab der Johannesgasse ab 16 Uhr gesperrt, berichtete der ÖAMTC. Auch die "Zweierlinie" wird ab diesem Zeitpunkt zwischen Neustiftgasse und Schwarzenbergplatz nicht befahrbar sein. Behinderungen werden aber auch in der Leopoldstadt und der Brigittenau erwartet.

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

Staatsbesuch - und noch eine Demo
Als wäre das nicht schon genug, steht am Freitag noch ein weiterer Termin auf dem Plan, bei dem die Unterstützung der Exekutive vonnöten ist: Bundespräsident Alexander Van der Bellen empfängt 
den kolumbianischen Präsidenten und Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos Calderon. Für Santos, der von mehreren Ministern begleitet wird, ist ein Empfang mit militärischen Ehren vorgesehen, weiters sind Treffen mit Bundeskanzler Sebastian Kurz und Parlamentspräsident Wolfgang Sobotka geplant.

Zeit zum Durchatmen bleibt danach für die Wiener Polizei jedoch nicht: Am Samstagnachmittag muss in der City erneut für Ordnung gesorgt werden - und zwar vor der Oper, wo für 14 Uhr eine Kurden-Demo geplant ist.

(Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)

Wiener SPÖ wählt neuen Vorsitzenden
Dieser Polizeieinsatz findet gleichzeitig mit einem für Wien wegweisenden Ereignis statt: Am Samstag entscheidet sich, wer neuer Vorsitzender der Wiener SPÖ und damit in weiterer Folge Bürgermeister wird. Beim Landesparteitag wählen knapp 1000 Delegierte den Nachfolger von Michael Häupl. Zur Wahl stellen sich Wohnbaustadtrat Michael Ludwig und der geschäftsführende Parlamentsklubobmann Andreas Schieder.

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