Im Zusammenhang mit der Causa NS-Liederbuch hat Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Samstag - einen Tag vor der Landtagswahl - eine Zusammenarbeit mit FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landbauer ausgeschlossen. "Wer den Ruf Niederösterreichs schädigt, kann kein Partner sein." Landbauer reagierte darauf gelassen.
Seit ihrem Amtsantritt trete sie für ein Miteinander ein - zwischen Stadt und Land, Alt und Jung und über die Parteigrenzen hinweg. "Was allerdings die Person Landbauer betrifft, so habe ich seit Auftauchen der schwerwiegenden Vorwürfe eine klare Distanzierung und volle Aufklärung verlangt", so Mikl-Leitner. "Was wir aber bisher erlebt haben, war untertauchen und wegdrücken dieser schwerwiegenden Vorwürfe."
"Keine Basis für Zusammenarbeit"
Die Landeshauptfrau will nach ihren Worten auch nach der Wahl ihren Stil fortsetzen und die Zusammenarbeit mit allen im Landtag vertretenen Parteien suchen. "Was aber die Person Landbauer betrifft, ist sein Verhalten kein Beitrag und keine Basis für eine Zusammenarbeit in der niederösterreichischen Landesregierung. Ich werde nicht dabei zusehen, wie durch einen sorglosen Umgang mit Antisemitismus und unserer Geschichte Ruf Niederösterreichs geschädigt wird, das als modernes Land der Offenheit und Toleranz bekannt ist. Das hat sich Niederösterreich nicht verdient."
Landbauer sieht "Manöver" Mikl-Leitners
"Einen Tag vor der Entscheidung werden wir so ein Manöver eines anderen Kandidaten nicht mehr großartig kommentieren." Mit dieser Feststellung reagierte Landbauer auf die Absage Mikl-Leitners bezüglich einer künftigen Zusammenarbeit. "Wenn sich Mikl-Leitner aber bereits jetzt mit Rot-Grün einhängt und über die Köpfe unserer niederösterreichischen Landsleute hinweg bereits vor der Wahl ihre Regierungspartner bekannt geben will, dann wird der Wähler das am Sonntag zu bewerten haben", hieß es in der Stellungnahme.
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