2015 hatte Wiens grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou Alternativen zum Lobautunnel versprochen. Und 2016. Und 2017. Am Montag passierte es tatsächlich: Sie präsentierte zwei teure Studien, allerdings keine Alternative. "Die einzige Alternative zum Tunnel ist kein Tunnel", hieß es. Und: Viel besser wäre es, in die Öffis und das Parkpickerl zu investieren, so das grüne Fazit.
Einfach erklärt: Es gibt vier Verkehrsszenarien, die die Experten für 2030 ausmalen. "Bleibt alles, wie es ist, erstickt Wien im Verkehr", fasst Vassilakou Szenario 1 zusammen. Kommt der Tunnel alleine, steigt der Pkw-Anteil 2030 ebenfalls massiv an - um 26,3 Prozent bzw. 305.000 Fahrzeuge pro Tag. Also kommen zwei "gute" Szenarien ins Spiel: Die eine Möglichkeit sieht einen Tunnel mit Ausbau des öffentlichen Verkehrs plus flächendeckender Parkraumbewirtschaftung vor, die andere das Öffi-Parkraum-Paket ohne Tunnel. Beide führen zur Reduktion des Verkehrsanteils. Für Vassilakou ist klar, dass es sinnvoller wäre, in Öffis zu investieren als in einen milliardenteuren Tunnel. "Doch die Gerichte haben nun zu entscheiden."
Für die Erkenntnis, dass die öffentliche Verkehrsanbindung Richtung Floridsdorf und Donaustadt verbessert werden muss, hätte die Stadt freilich keine Studie für 167.000 Euro beauftragen müssen. "Dazu ist ein Quantum Hausverstand notwendig", kritisiert die ÖVP die Steuergeldverschwendung.
Der neue Wiener SPÖ-Chef Michael Ludwig stellt klar: "Die rasche Realisierung des Lobautunnels ist eines der wesentlichen Vorhaben zur Entspannung der Verkehrssituation." "Natürlich" trete er gemeinsam mit Vassilakou für die Umsetzung der Begleitmaßnahmen ein.
Magda Dedagic/Michael Pommer, Kronen Zeitung
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