Aufklärung gefordert

Warum wurde SPÖ-Skandal erst nach NÖ-Wahl bekannt?

Österreich
30.01.2018 08:25

Das Entsetzen in ganz Österreich ist immens: Wie am Montag bekannt wurde, soll ein SPÖ-Politiker aus Niederösterreich seine eigenen Enkelkinder sexuell missbraucht haben. Zusätzlich steht der Verdacht der Wiederbetätigung nach dem Verbotsgesetz im Raum. Dem nicht genug, sorgt jetzt vor allem der Zeitpunkt der Bekanntgabe des Skandals für Aufregung. So kamen die schweren Vorwürfe erst einen Tag nach der niederösterreichischen Landtagswahl ans Licht - und das, obwohl für den Verdächtigen bereits am Donnerstag die Handschellen geklickt hatten …

"Nach der NÖ-Wahl kommt es an die Öffentlichkeit … eh klar" - krone.at-User "holygrail" ist, wie Tausende Österreicher, entsetzt. Viele stellen sich jetzt die Frage: "Wer hat da wohl den Deckel draufgehalten?"

(Bild: krone.at, stock.adobe.com, krone.at-Grafik)

"Besonders skandalöser Beigeschmack"
Auch für die FPÖ - deren Spitzenkandidat Udo Landbauer bei der niederösterreichischen Landtagswahl durch den NS-Liederbuch-Skandal für zahlreiche Schlagzeilen gesorgt hat - hat der Zeitpunkt der Veröffentlichung einen "besonders skandalösen Beigeschmack".

(Bild: krone.at, stock.adobe.com, krone.at-Grafik)

"Staatsanwaltschaft nicht zuständig"
Leopold Bien, von der zuständigen Staatsanwaltschaft St. Pölten, sieht vonseiten der Behörde in solchen Fällen jedenfalls keinen Handlungsbedarf. "Es ist nicht die Aufgabe der Staatsanwaltschaft, einen solchen Fall aktiv zu kommunizieren. Das Verfahren ist nicht öffentlich", nimmt Bien im Gespräch mit krone.at dazu klar Stellung. Ein Sprecher der Landespolizeidirektion Niederösterreich verweist wiederum auf die Staatsanwaltschaft: Diese habe "die Medienarbeit alleinig übernommen. Wir dürfen in diesem Fall keine Auskunft geben."

"Unglaublich traurig"
Warum also zwischen der Festnahme des rund 50-jährigen Gemeindepolitikers und der Bekanntgabe ebendieser gleich mehrere Tage verstrichen sind, bleibt weiterhin Gegenstand heftiger Diskussionen. "Ich finde es extrem arg, dass man so etwas versucht, geheim zu halten, und das Geheimhalten ist für mich auch ein Verbrechen den Kindern gegenüber. Und das nur, um einer Partei nicht zu schaden. Unglaublich traurig", bringt es krone.at-Userin "liebesmadlalex" auf den Punkt.

(Bild: facebook.com, stock.adobe.com, krone.at-Grafik)

Der beschuldigte Politiker sitzt indes in St. Pölten in U-Haft. Er bestreitet den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs vehement.

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