Ungeschönt liefert die Magistrats-Statistik die neuesten Fakten zur Migrationssituation der Stadt Wien: Seit 2011 sind 21.039 Österreicher nach Wien gezogen, aber auch 143.688 Ausländer. Die Zahl der Deutschen stieg um 22 Prozent, die der Rumänen um 53 Prozent und jene der Bulgaren um 71 Prozent. In diesen sieben Jahren kamen auch 11.378 Afghanen und 17.078 Syrer.
Ab Seite 68 verrät das "Statistische Jahrbuch der Stadt Wien 2017" die aktuellsten Zahlen zur Bevölkerungsstruktur in Wien: So stieg die Zahl der Stadtbewohner, die in Österreich geboren wurden, in sieben Jahren um lediglich 1,77 Prozent, während jene der Nicht-Österreicher um 27 Prozent wuchs.
50.000 Deutsche leben in Wien
Von diesen 659.749 in Wien lebenden Ausländern kommen viele (248.294) aus EU-Mitgliedsstaaten. Die Zuwanderung aus der EU ist aber nur aus Rumänien (plus 53 Prozent seit 2011) und Bulgarien (plus 71 Prozent) extrem stark. Die deutsche Community wuchs um nur 22 Prozent auf 50.034 Personen an.
Immer mehr Syrer, Afghanen, Somalier
Wesentlich massiver sind die Steigerungsraten bei Zuwanderern aus anderen Nationen: Die Zahl der Somalier in Wien erhöhte sich von 664 auf 2124 Personen (ein Plus von 219 Prozent). Und auch der Zuzug von Afghanen war seit 2011 besonders stark: Im Vorjahr lebten bereits 15.580 Afghanen in Wien, das sind 11.378 mehr als noch 2011 (ein Plus von 270 Prozent). Die Zahl der Syrer, die in der Stadt leben, stieg mit der Flüchtlingswelle von 1519 auf 18.597 an.
Ein Drittel weniger österreichische Babys
Interessant ist auch die Geburtenbilanz, die der Magistrat auf Seite 74 des Jahrbuchs dokumentiert: So waren 1971, also vor 46 Jahren, von den 17.198 in Wien lebendgeborenen Babys 15.673 Österreicher und nur 1525 "Fremde" (so die Bezeichnung in der Statistik).
Dazu die aktuellsten Daten aus 2016: Von den 20.804 zur Welt gekommenen Babys waren 10.706 Österreicher und bereits 10.098 Nicht-Österreicher. Die Zahl der österreichischen Neugeborenen sank somit um 31,7 Prozent, während die Anzahl der Babys ausländischer Mitbürger seit 1971 um 562 Prozent gestiegen ist.
Am meisten Babys mit Migrationshintergrund in Favoriten, Ottakring, Meidling
Dazu ist in der Statistik auch nachzulesen, dass in bereits sechs der 23 Wiener Bezirke die Zahl der Lebendgeborenen mit Migrationshintergrund höher als jene der Babys ohne Migrationshintergrund ist. Am deutlichsten zeigt sich diese Entwicklung in Favoriten, Ottakring und Meidling.
Die Geburtenbilanz (Zahl der neugeborenen Kinder verglichen mit den Todesfällen) ist bei den österreichischen Bürgern negativ: Es gab 14.604 Todesfälle, aber nur 10.706 Geburten. Bei der Gruppe der Nicht-Österreicher war das anders: 2016 starben 1427 Personen mit Migrationshintergrund - und es wurden 10.098 Geburten gezählt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.