Seine politischen Aktivitäten in Österreich mit dem Team Stronach sind seit dem Vorjahr Geschichte. Nun will sich Magna-Gründer Frank Stronach offenbar auch wirtschaftlich aus seinem Geburtsland zurückziehen. Wie das Wirtschaftsmagazin "trend" in seiner am Freitag erscheinenden Ausgabe berichtet, wird der 85-Jährige Industrieliegenschaften, einen Wohnpark und seinen Pferdesportpark Magna Racino verkaufen.
Kolportierter Gesamtwert der Vermögenswerte: rund 100 Millionen Euro. Bereits unter Dach und Fach ist der Verkauf einer Ölmühle in der Steiermark, die unter "Frank’s Naturprodukte" auftritt. Weit vorangeschritten ist der Verkauf des Wohnparks Aqualino nahe dem ehemaligen Magna-Headquarter in Oberwaltersdorf, das Areal könnte an den früheren Magna-Boss Siegfried Wolf gehen.
Offen ist noch, wer den größten Brocken des Stronach-Besitzes in Österreich bekommt: das Magna Racino, ein 2004 mit großen Erwartungen gestarteter Pferdesport- und Entertainment-Komplex in Ebreichsdorf.
Stronach wollte mit Partei "in die Geschichte eingehen"
Nach seinem Ausstieg beim Autozulieferer Magna im Jahr 2010 verlagerte sich Stronachs Fokus auf die Politik. 2012 gründete er sein Team Stronach und kündigte an, damit in die Geschichte einzugehen. Mit seinem Motto "Wahrheit, Transparenz und Fairness" und einem Parteiprogramm, das unter anderem die Abschaffung des Euro, eine einheitliche Flat Tax und eine radikale Verwaltungsreform beinhaltete, zog er mit seinem Team in die Nationalratswahl. Man blieb zwar unter den Erwartungen, konnte aber mit elf Mandataren ins Parlament einziehen.
Frank Stronach bei der Präsentation seines Parteiprogramms:
Die Großzügigkeit des Gründers zog viele Glücksritter an, gleichzeitig verlor der Multimillionär nach den erreichten 5,7 Prozent statt erhofften 20 bis 30 Prozent der Stimmen bei der Wahl 2013 relativ schnell die Lust an den Mühen der Alltagspolitik. Innerparteiliche Grabenkämpfe und Personalwechsel waren an der Tagesordnung, daran konnte auch Stronachs machtbewusster Führungsstil nichts ändern. Der Parteigründer zog sich immer mehr zurück und kündigte schließlich an, weder Geld noch seinen Namen weiterhin herzugeben zu wollen. Damit war auch das Schicksal der Partei besiegelt: Eine zweite Kandidatur wurde im Sommer 2017 abgeblasen. Die Auflösung der Partei mit Ende des Jahres 2017 war nur noch eine logische Konsequenz.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.