Das ging schnell:

Windows 10 S ist tot, zumindest als Betriebssystem

Digital
04.02.2018 16:45

Nicht einmal ein Jahr, nachdem es - als sicheres Betriebssystem für Schüler und Studenten angepriesen - enthüllt wurde, ist Windows 10 S wieder Geschichte. Die Windows-Variante, auf der nur Apps aus Microsofts Windows Store laufen, dafür aber keine auf anderem Weg installierte Software, wird eingestellt. Allerdings nur als eigenständiges Betriebssystem: Windows 10 S soll als allen Windows-Versionen zur Verfügung stehender Betriebsmodus wiederkehren. Ein Upgrade von Windows 10 Pro S auf ein vollwertiges Windows 10 soll künftig sogar Geld kosten, berichten Insider.

Ob sich Microsoft mit dieser Vorgehensweise mehr Freunde macht als mit dem Schüler-Windows, auf dem keine alternativen Browser oder andere außerhalb des Microsoft Stores bezogenen Programme installiert werden konnten, obwohl keinerlei Hardwarelimitierungen dagegen sprachen, muss sich zeigen. Die Microsoft-Interna, die der für gewöhnlich gut informierte Blog „Thurrott“ aufgeschnappt hat, dürften bei vielen Windows-Nutzern jedenfalls für Aufruhr sorgen.

Wer auf Windows 10 S ein Programm per Installer aufspielen will, sieht diese Fehlermeldung. (Bild: Domnik Erlinger)
Wer auf Windows 10 S ein Programm per Installer aufspielen will, sieht diese Fehlermeldung.

Künftig gleich mehrere eingeschränkte Versionen?
 
Demnach ist Windows 10 S als eingeschränktes Betriebssystem zwar Geschichte, dafür soll es künftig gleich mehrere eingeschränkte Windows-Versionen geben. Konkret plane Microsoft einen S-Modus, der auch unter Windows 10 Home oder Pro die Installation von Programmen verhindert, die nicht aus dem Microsoft Store stammen.

Bisher unbestätigten "PC World"-Infos zufolge soll der eingeschränkte Modus auf neu verkauften PCs standardmäßig aktiviert sein. Prinzipiell sollten hier aber auch die PC-Hersteller, welche die Windows-Lizenz von Microsoft zukaufen, die Möglichkeit haben, den voreingestellten Modus zu ändern. Während Home-Nutzer immerhin kostenlos von der S- auf die vollwertige Version wechseln dürfen, sollen Pro-S-Nutzer 50 US-Dollar bezahlen, um ein vollwertiges Windows 10 Pro zu bekommen, heißt es im Bericht.

60 Prozent der Käufer blieben bei Windows 10 S
Laut Microsoft ist der Anteil jener Nutzer, die mit dem Funktionsumfang von Windows 10 S nicht zufrieden waren, überschaubar. Laut offizieller Zählung blieben 60 Prozent der Nutzer, die in den letzten Monaten ein Gerät mit Windows 10 S gekauft haben, bei dem abgespeckten System. Von den 40 Prozent, die auf die Pro-Version aufrüsteten, taten es 60 Prozent innerhalb der ersten 24 Stunden. Wer nicht binnen einer Woche umgestiegen ist, blieb mit 83-prozentiger Wahrscheinlichkeit bei Windows 10 S.

(Bild: Microsoft)

S-Modus birgt für Microsoft Chancen und Risiken
 
Angesichts des reduzierten Funktionsumfangs – wir haben im Test kaum ein gutes Haar an Windows 10 S gelassen – sind das verblüffende Werte. Zahlen, durch die sich Microsoft offenbar darin bestätigt sieht, Windows künftig – vorinstalliert auf neuen PCs - vermehrt auch im S-Modus zu vertreiben und darauf zu hoffen, dass ein Großteil der Käufer bei der Software bleibt. 

Für Microsoft birgt dieses Vorgehen Chancen und Risiken: Windows-10-S-Nutzer binden sich enger an die Apps und Dienste – Microsoft Store, Edge, Bing – des Software-Riesen. Gleichzeitig dürfte man aber auch Nutzer verärgern, die sich ein uneingeschränkt nutzbares Betriebssystem erwarten und nun womöglich einen Aufpreis dafür zahlen.

Schwierig wird es für Microsoft und die PC-Industrie auch, Windows-Nutzern den Unterschied zwischen den Windows-Modi zu erklären. Es ist davon auszugehen, dass viele Käufer nicht so genau wissen, welche Einschränkungen Windows 10 im S-Modus hat. Dieses Problem gab es schon einmal: Bei der Windows-8-Version Windows RT, die nur auf ARM-Mobilprozessoren lief und keine normale Windows-Software unterstützt hat, sah sich Microsoft mit einer Vielzahl unzufriedener Kunden konfrontiert. Windows RT wurde in weiterer Folge eingestellt. Die Hardware, auf der das System lief, blieb ein Ladenhüter.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)
Kreuzworträtsel (Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt