Wo steckt Friedrich F.? Ganz Österreich stellt sich seit geraumer Zeit diese Frage. Denn der mittlerweile 67-jährige Todesschütze, der im steirischen Stiwoll zwei Menschen erschoss, ist seit Montag exakt 100 Tage lang verschwunden. Mehr oder weniger spurlos. Hier finden Sie eine Chronologie der Ereignisse.
Tag 1: Am 29. Oktober des Vorjahres feuert Friedrich F. aus seinem Haus heraus neun Schüsse mit einem Gewehr ab. Zwei Nachbarn (ein Mann und eine Frau) werden getötet, eine weitere Frau entkommt schwer verletzt. F. flüchtet in seinem weißen Kleinbus.
Tag 2: Der Kleinbus wird in einem Wald, wenige Kilometer vom Tatort entfernt, leer aufgefunden. Von Friedrich F. fehlt jede Spur.
Tag 7: Die "Soko Friedrich" wird gegründet. F. wird angeblich in Thal bei Graz gesichtet, Hubschrauber und die Spezialeinheit Cobra suchen vergebens.
Tag 10: Das Bundesheer stellt zwei Panzer des Typs Husar mit Wärmebildkameras zur Verfügung.
Tag 11: Die Polizei beendet die massive Präsenz in Stiwoll und geht zu einem kriminaltaktischen Verfahren über.
Tag 20: Die Auswertung von gefundenen DNA-Spuren ergibt nichts Neues.
Tag 23: Über mehrere Tage werden Leichenspürhunde eingesetzt, es wird aber nicht einmal der Ansatz einer Spur gefunden.
Tag 30: F. schafft es mit einem seiner Internet-Videos auf YouTube auf Platz drei der Wochentrends, die Kommentare mehren sich. Mittlerweile wurde auf der Plattform reagiert, die Kommentare werden regelmäßig gelöscht.
Tag 34: Sogar Drohnen kommen nun zum Einsatz.
Tag 41: Nach Tibor Foco schafft es Friedrich F. als zweiter Österreicher auf die Europol-Liste der meistgesuchten Verbrecher.
Tag 90: Die "Soko Friedrich" wird nach drei Monaten eingestellt, eine Belohnung von 5000 Euro ausgelobt.
Tag 100: Trotz der Belohnung werden die Hinweise nicht mehr, von Friedrich F. fehlt weiter jede Spur einer Spur.
Alexander Petritsch, Kronen Zeitung
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