Jetzt ist sie wieder da: die Debatte um die ORF-Gebühren. Nach dem Wirbel um einen Beitrag in der Hauptnachrichtensendung "Zeit im Bild", in der auf Verkehrsminister Norbert Hofer "vergessen" wurde, ist erneut Kritik am öffentlich-rechtlichen Sender aufgeflammt. Die FPÖ verlangt – wie berichtet – ein Ende der "Zwangsgebühren". Die Kanzlerpartei ÖVP hält sich zurück.
In der Chefetage des ORF versucht man vorerst, in Deckung zu bleiben. ORF-Star Armin Wolf wirft sich hingegen umso mehr in die Schlacht. Leidenschaftlich verteidigt der "ZiB 2"-Moderator auf Twitter die Gebühren (Faksimile).
Zuvor hatte Vizekanzler Heinz-Christian Strache die Abschaffung der ORF-Gebühren als "eines der großen FPÖ-Ziele in der Regierung" bezeichnet. Zentrale Kritik der Freiheitlichen ist die "parteipolitisch gefärbte Berichterstattung" des ORF.
Deutlich gelassener geht es die ÖVP an. Der für Medien zuständige Kanzleramtsminister Gernot Blümel sagte am Mittwoch zur "Krone", dass man zu dem gesamten Fragenkatalog im Frühjahr nach einer groß angelegten parlamentarischen Enquete eine Gesamtstrategie entwerfen will. Strache geht das offenbar nicht rasch und weit genug. Er will schon jetzt "die ÖVP dafür gewinnen", dass es zu einer Abschaffung der ORF-Gebühren kommt.
SPÖ spricht von Ablenkungsmanöver
Der Mediensprecher der SPÖ, Thomas Drozda, hält die Debatte "aus Anlass eines 'ZiB'-Beitrages für maßlos überzogen". Er sieht in der von den Freiheitlichen angezettelten Gebühren-Debatte nur ein "Ablenkungsmanöver von der Burschenschafter-Thematik und anderen Problemen dort".
Markus Breitenecker, Chef des Privatsenders Puls 4, will keine Abschaffung der Gebühren, aber deren sinnvolle Verwendung - beispielsweise "für Österreichs Kampf gegen internationale Mediengiganten wie Facebook und YouTube".
Kronen Zeitung
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