Nach „ZiB“-Wirbel

Streit um ORF-Gebühren: FPÖ auf Konfrontationskurs

Österreich
08.02.2018 05:56

Jetzt ist sie wieder da: die Debatte um die ORF-Gebühren. Nach dem Wirbel um einen Beitrag in der Hauptnachrichtensendung "Zeit im Bild", in der auf Verkehrsminister Norbert Hofer "vergessen" wurde, ist erneut Kritik am öffentlich-rechtlichen Sender aufgeflammt. Die FPÖ verlangt – wie berichtet – ein Ende der "Zwangsgebühren". Die Kanzlerpartei ÖVP hält sich zurück.

In der Chefetage des ORF versucht man vorerst, in Deckung zu bleiben. ORF-Star Armin Wolf wirft sich hingegen umso mehr in die Schlacht. Leidenschaftlich verteidigt der "ZiB 2"-Moderator auf Twitter die Gebühren (Faksimile).

(Bild: ORF/Milenko Badzic, twitter.com, krone.at-Grafik )

Zuvor hatte Vizekanzler Heinz-Christian Strache die Abschaffung der ORF-Gebühren als "eines der großen FPÖ-Ziele in der Regierung" bezeichnet. Zentrale Kritik der Freiheitlichen ist die "parteipolitisch gefärbte Berichterstattung" des ORF.

Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache (Bild: APA/Roland Schlager)
Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache

Deutlich gelassener geht es die ÖVP an. Der für Medien zuständige Kanzleramtsminister Gernot Blümel sagte am Mittwoch zur "Krone", dass man zu dem gesamten Fragenkatalog im Frühjahr nach einer groß angelegten parlamentarischen Enquete eine Gesamtstrategie entwerfen will. Strache geht das offenbar nicht rasch und weit genug. Er will schon jetzt "die ÖVP dafür gewinnen", dass es zu einer Abschaffung der ORF-Gebühren kommt.

Gernot Blümel, ÖVP (Bild: APA/Roland Schlager)
Gernot Blümel, ÖVP

SPÖ spricht von Ablenkungsmanöver
 
Der Mediensprecher der SPÖ, Thomas Drozda, hält die Debatte "aus Anlass eines 'ZiB'-Beitrages für maßlos überzogen". Er sieht in der von den Freiheitlichen angezettelten Gebühren-Debatte nur ein "Ablenkungsmanöver von der Burschenschafter-Thematik und anderen Problemen dort".

SPÖ-Mediensprecher Thomas Drozda (Bild: ORF/Roman Zach-Kiesling)
SPÖ-Mediensprecher Thomas Drozda

Markus Breitenecker, Chef des Privatsenders Puls 4, will keine Abschaffung der Gebühren, aber deren sinnvolle Verwendung - beispielsweise "für Österreichs Kampf gegen internationale Mediengiganten wie Facebook und YouTube".

Kronen Zeitung

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