Eiffelturm gesprengt
Neue Drohung der IS-Schlächter: „We want Paris!“
Propagandafilme der Terrormiliz IS, die kürzlich im Internet aufgetaucht sind, zeigen fiktive Angriffe in Paris, London und Washington. Der Stil der Videos erinnert nicht ohne Grund an actionreiche Hollywoodstreifen – einige Szenen wurden einfach aus bekannten Filmen gestohlen. Damit sollen offenbar die letzten verbliebenen Anhänger der Vereinigung mobilisiert werden. Die Gruppe Al-Abd Al-Faqir, die das Material veröffentlichte, kommentierte einen Clip, der die Zerstörung des Eiffelturms zeigt, folgendermaßen: "Ein Film über die Invasion des Islamischen Staates in die Hauptstadt der Entartung … in naher Zukunft, inschallah (Anm: So Allah will)."
Terrorgruppen nähern sich über ein ländliches Gebiet Paris – ein französisches Militärfahrzeug wird dabei nach einem Feuergefecht gesprengt. Zwei Soldaten, die vergeblich versuchen, zu fliehen, werden an einer Lichtung durch Kopfschüsse hingerichtet. Der Clip endet schließlich mit der Zerstörung des Eiffelturms – das Wahrzeichen von Paris fällt zu Boden.
Es ist der vierte Teil einer ganzen Serie an Propagandaclips. Wo die Aufnahmen gedreht worden sind, ist unklar, eines steht jedoch fest: Nicht alles wurde von der Terrormiliz selbst produziert. Die Szene, in der der Eiffelturm zerstört wird, soll aus dem Film "G.I. Joe: Geheimauftrag Cobra" stammen. Es wird darin "die Verbreitung von Hesba-Männern in den Straßen von Europa" versprochen. Die Hesba ist die "Religionspolizei" des IS.
Auch Washington und London Ziel fiktiver IS-Angriffe
Bereits der dritte Teil der Videoreihe hatte für Aufregung gesorgt. Darin wird gezeigt, wie sich der IS die Eroberung von Washington und London vorstellt. Das Weiße Haus wird von Terroristen in die Luft gejagt, auch hier bedienen sich die Macher unverschämt an fremdem Videomaterial. Szenen aus den Filmen "London Has Fallen" und "Olympus Has Fallen – Die Welt in Gefahr" wurden verwendet, um die fiktiven Attacken in den USA und Großbritannien darzustellen.
Die Videos sollen dabei helfen, neue Mitglieder zu rekrutieren und den verbleibenden Anhängern der angeschlagenen Terrormiliz Hoffnung zu geben, erklärt der IS-Experte Raphael Gluck gegenüber der britischen "Daily Mail". "Der IS verwendet jede Form von Medien, besonders Filmmaterial", so Gluck. "Wir sind weit darüber hinaus, dass uns solche Videoeffekte überraschen oder zum Staunen bringen."
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