Tiroler Initiative

1000 Unterschriften für Rechte von Behinderten

Tirol
13.02.2018 17:07

Matthias Rossmann aus Innsbruck ist Autist. Er kann arbeiten, er will arbeiten – aber er darf nicht! Rossmanns Fall offenbart gesetzliche Diskriminierung von Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt. Um entsprechende Bundesgesetze zu ändern, wurden im Rahmen einer Parlamentarischen Bürgerinitiative Unterschriften gesammelt. So viele, dass selbst die Initiatorin überrascht war. Jetzt hoffen die Unterstützer auf den Nationalrat in Wien.

Rund 1000 Menschen haben die Parlamentarische Bürgerinitiative von Katja Rief vom Außerferner Verein Vianova unterschrieben – mit Namen und Adresse. Das sind doppelt so viele wie notwendig. „Ich war überrascht, dass so viele unser Anliegen dezidiert unterstützen“, freut sich Rief. Sie wird das Paket kommende Woche in Wien abgeben.

Die Unterschriften sollen bewirken, dass sich der Nationalrat mit der Situation von Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt beschäftigt. „Die Menschen werden durch das Gesetz diskriminiert“, zeigt Rief auf. Am Fall des Innsbruckers Matthias Rossmann wird deutlich, was damit gemeint ist: Jahre arbeitete Rossmann in einer Kerzenfabrik. Als diese zusperrte, verlor er seinen Job. Übers AMS wollte der Innsbrucker einen neuen Job finden. Doch er wurde über ein PVA-Gutachten als „dauernd invalid“ eingestuft.

„Matthias fiel damit komplett aus dem System hinaus. Er bekommt nie mehr Arbeitslosengeld, keine Förderungen für eine Integration am Arbeitsmarkt. Er darf faktisch gar nicht mehr arbeiten, was fatale Auswirkungen auf die Pension hat. Er wird zum Betreuungsfall. Die öffentliche Hand zahlt lieber 3000 € für Betreuung, als Matthias eine Jobchance zu geben“, fasst Katja Rief die Konsequenz zusammen. Dagegen will sie etwas tun – mit Hilfe vieler Unterstützer.

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