Jetzt ist es fix: Michael Häupl wird am 24. Mai - nach mehr als 23 Jahren im Amt - nun auch als Wiener Bürgermeister abtreten und das Zepter an seinen Nachfolger Michael Ludwig übergeben, der seit dem Sonderparteitag am 27. Jänner bereits Chef der Wiener SPÖ ist. Am 14. Mai wollen die Wiener Genossen in den Gremien weitere noch offene Personalentscheidungen klären - es ist gut möglich, dass Ludwig bis zur offiziellen Amtsübernahme sein SPÖ-Stadtratsteam umbaut.
"Ein großer Mann. Ein Sozialdemokrat, der stets Haltung bewahrt hat" - mit diesen Worten rührte SPÖ-Bundesvorsitzender Christian Kern den scheidenden Wiener Parteichef und Bürgermeister Michael Häupl beim Sonderparteitag am 27. Jänner zu Tränen. Nach seiner Abschlussrede würdigten die Genossen Häupl mit Standing Ovations, langem Applaus und Jubel.
Parteiinterne Zukunftsklausur bereits Mitte März
Stadtrat Michael Ludwig (56) wurde beim außerordentlichen Landesparteitag der Wiener SPÖ mit 57 Prozent zum neuen Parteichef gewählt. Sein Kontrahent Andreas Schieder hatte mit 43 Prozent das Nachsehen. Am 15. und 16. März soll es mit Ludwig an der Spitze eine parteiinterne Diskussion mit rund 60 Genossen aus dem erweiterten Vorstand im Rahmen einer Zukunftsklausur geben. Dabei sollen sowohl inhaltliche als auch personelle Weichenstellungen besprochen werden. Die Vorgangsweise sei "gut und abgestimmt", betonte der Noch-Stadtchef Häupl am Donnerstag.
Die daraus resultierenden Beschlüsse - also nicht zuletzt einen allfälligen Umbau der Stadtregierung - will Ludwig am 14. Mai durch die Gremien der Rathaus-Roten bringen. Über seine Pläne, wer der SPÖ-Ressortverantwortlichen seinen Job verlieren bzw. wer neu im Team sein wird, ließ sich der Parteivorsitzende am Donnerstag kein Wort entlocken.
Erste Personalentscheidung wohl schon am Montag
Ungeachtet der Zukunftsklausur Mitte März dürfte es aber schon Anfang kommender Woche eine erste Personalentscheidung geben. Dabei wird es um das Management der Landespartei gehen, wie Ludwig andeutete. Er werde den am Montag tagenden SPÖ-Gremien seine Pläne unterbreiten: "Vorschläge haben immer die Möglichkeit, dass sie angenommen werden oder auch nicht." Landesparteisekretärin Sybille Straubinger gilt seit der Kür Ludwigs zum Parteivorsitzenden Ende Jänner als fixe Ablösekandidatin.
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