Die Behauptung taucht seit 2015 regelmäßig auf - in Internetforen, den sozialen Netzwerken, an Stammtischen: Die Caritas würde Flüchtlinge mit neuen Smartphones ausstatten. Doch das ist nicht wahr, stellte jetzt ein Wiener Gericht fest.
Die Caritas hatte einen Mann geklagt, der dies gepostet hatte. Nun wurde der Klage stattgegeben, es kam es zu einem rechtskräftigen Urteil - und der verurteilte Wiener will als Wiedergutmachung einen Tag in einer Flüchtlingsunterkunft mitarbeiten. "Wir glauben, dass Vorurteile am besten durch Begegnung abgebaut werden können", sagte dazu Klaus Schwertner, Caritas-Generalsekretär.
Schwertner: "Brandgefährlich"
"Eine Lüge wird auch durch hundertfaches Posten in Onlineforen und durch Teilen auf Facebook nicht wahrer", so Schwertner weiter. "Wir haben zwei Jahre lang versucht richtigzustellen, klarzustellen, im Dialog mit den Menschen zu sein, um gegen diese Diffamierungskampagne mit der Handy-Lüge anzukämpfen." Hier gehe es nicht nur um den Ruf der Caritas, sondern um "ein brandgefährliches gesellschaftliches Gegeneinander". Auf Facebook kommentierte die Hilfsorganisation das Urteil dennoch mit Humor.
Zuletzt hatte ein Flüchtlings-Sketch, der bei den Faschingsaufführungen der "Klagenfurter Stadtrichter" gezeigt wurde, für heftige Kritik der Caritas gesorgt. In dem Sketch wurde unter anderem ausführlich über ein topmodernes Smartphone diskutiert: "Hat Abdullah von Caritas. Nix gute Qualität, aber Abdullah ist gut Mann", hieß es dabei.
Weitere Klagen möglich
Schwertner erklärte daraufhin, künstlerische Freiheit sei zwar wichtig - man könne diese Lüge jedoch nicht einmal mehr hinnehmen und prüfe rechtliche Schritte. "Wir haben es schon mehrmals zur Anzeige gebracht, wenn jemand dieses Gerücht verbreitet hat." Auch in weiteren Fällen schließt die Organisation Klagen nicht aus.
Kronen Zeitung/krone.at
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