Mütterliche Geste

Anwältin umarmt den Highschool-Massenmörder

Ausland
16.02.2018 10:06

Diese Aufnahmen sorgen im Netz für viel Aufregung: Melisa McNeill, die Pflichtverteidigerin des Massenmörders von Florida, umarmte den 19-jährigen Nicolas de Jesus Cruz während der Anhörung durch die Haftrichterin, um ihm Trost zu spenden.

Insgesamt 17 Menschen hatte der 19-Jährige an seiner ehemaligen Highschool im US-Bundesstaat Florida getötet, mehr als ein Dutzend wurden verletzt. Nach dieser schrecklichen Tat könnte dem Waffennarren jetzt die Todesstrafe drohen. Seine Pflichtverteidigerin wollte ihm offenbar während der Anhörung durch die Haftrichterin Trost spenden und legte ihm einen Arm um die Schulter.

In den sozialen Netzwerken gibt es wenig Verständnis für McNeill. "Trost für die Bösen ist Grausamkeit gegenüber den Opfern", schreibt etwa ein User auf Twitter. Ein anderer User findet es gar "widerlich" und "erschreckend für die 17 Familien in absolutem Schock und absoluter Verzweiflung", die ihre Angehörigen begraben müssen.

Florida-Amokläufer Nikolas Cruz mit Anwältin Melisa McNeill (Bild: AFP)
Florida-Amokläufer Nikolas Cruz mit Anwältin Melisa McNeill
Florida-Amokläufer Nicolas de Jesus Cruz mit Anwältin Melisa McNeill (Bild: AFP)
Florida-Amokläufer Nicolas de Jesus Cruz mit Anwältin Melisa McNeill
Florida-Amokläufer Nicolas de Jesus Cruz mit Anwältin Melisa McNeill (Bild: AP)
Florida-Amokläufer Nicolas de Jesus Cruz mit Anwältin Melisa McNeill
Anwältin Melisa McNeill (Bild: AP)
Anwältin Melisa McNeill

Video-Aufnahmen aus der Schule in Florida:

Nach und nach werden Details aus dem Leben des 19-Jährigen bekannt. Als Baby von einem Ehepaar in der Nähe von Parkland adoptiert, starb der Vater, als Nicolas sechs Jahre alt war, an einem Herzinfarkt. Die Adoptivmutter soll fortan die einzige Person im Leben des Buben gewesen sein, zu der er ein stabiles Vertrauensverhältnis aufgebaut hatte. Im Herbst des Vorjahres starb auch sie - ohne jede Vorwarnung, an einer Lungenentzündung infolge einer Grippe.

Täter hatte "verstörendes Online-Profil" 
An der Schule galt er Mitschülern zufolge als schwieriger Einzelgänger, ohne Anschluss bei Freunden - und als Waffennarr. In sozialen Netzwerken habe er gerne Bilder von Messern oder Pistolen gepostet. Die Polizei sprach von einem "sehr, sehr verstörenden Online-Profil". Offenbar hatte der junge Mann Gewaltfantasien ins Netz gestellt. Das FBI war vor einigen Monaten einer Spur nachgegangen, die aber im Sande verlief. Damals hatte ein Nutzer unter dem Namen "Nicolas Cruz" auf YouTube einen Kommentar veröffentlicht und erklärt: "Ich werde ein professioneller Schul-Schütze sein."

Naheverhältnis zu Rassistenvereininung
Auch die Rassistenvereinigung "Republic of Florida" (ROF) taucht nun auf. Zu dieser soll Cruz ein Naheverhältnis haben, wie ein Sprecher der Gruppierung am Donnerstag der Bürgerrechtsorganisation Anti-Defamation League sagte. Der ROF-Sprecher sagte, Cruz habe an Trainings teilgenommen. Er habe mit "anderen Mitgliedern" gemeinsame Autofahrten organisiert. Ob Cruz ROF-Mitglied war oder assoziiert, sagte der Sprecher nicht.

Die ROF-Milizen bezeichnen sich als "bewaffnete Kräfte der Übergangsregierung der Republik von Florida" und als weiße Bürgerrechtsbewegung. Sie kämpfen für einen rein weißen Staat ohne andere Ethnien, der kein Teil der USA ist. Auf der Homepage der ROF wird die Frage "Seid Ihr gewalttätig?" beantwortet mit "Kurze Antwort: Ja".

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