Dass die Grünen schalten und walten können, wie sie wollen, wird es nicht mehr lange spielen - der neue SPÖ-Chef und baldige Bürgermeister von Wien, Michael Ludwig, hat viele Pläne, die er umsetzen möchte (Stichwort Lobautunnel, dritte Piste am Flughafen usw.). Beim grünen Koalitionspartner heißt es jetzt: Alarmstufe Rot!
"Der Honeymoon des Anfangs ist vorbei", sagte selbst Bürgermeister Michael Häupl vor ein paar Jahren. Die Grünen hatten aber bei den meisten Projekten freie Hand: "Zweierlinie", Fußgängerzonen-Wahn, Radwege-Manie usw. Diese Zeiten sind bald vorbei - konkret am 24. Mai, wenn Michael Ludwig offiziell Bürgermeister wird. Er selbst hat "kein unkritisches" Verhältnis zu den Grünen.
Mindestsicherung evaluieren
Noch am Abend des Landesparteitages am 27. Jänner, bei dem er zum SPÖ-Chef gewählt wurde, sagte Ludwig zur "Krone": "Sicher eine große Herausforderung ist, dass wir den Wirtschaftsstandort Wien durch infrastrukturelle Leistungen unterstützen müssen. Das bezieht sich auch auf die verkehrstechnische Infrastruktur. Und hier meine ich nicht zwingend Radwege, sondern die Nordostumfahrung, die Stadtstraße in der Donaustadt oder auch die dritte Piste am Flughafen."
Auch die Mindestsicherung will er evaluieren lassen. Bei den Grünen ist man schon panisch, fürchtet man doch um die vielen "Prestigeprojekte" (die eher zu Wählerverteibungsaktionen geworden sind). "Es ist schade, dass der zukünftige Bürgermeister Michael Ludwig in der Verkehrspolitik offenbar auf eine 70er-Jahre-Strategie setzt", ärgerte sich der grüne Verkehrssprecher Rüdiger Maresch.
Nur wenige Likes für Nein zu Lobautunnel und Co.
Der grüne Landessprecher Joachim Kovacs twitterte: "Schlechte Projekte werden nicht dadurch besser, dass man sie endlos wiederholt. Deshalb bleibt unser Nein zu Lobautunnel und 3. Piste!" Mit nur wenigen Likes trifft er aber wohl nicht unbedingt den Nerv der Zeit.
Michael Pommer, Kronen Zeitung
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