Der Wirbel rund um die kommende Wahl in Tirol geht weiter: Nachdem FPÖ-Spitzenkandidat Markus Abwerzger nach einer unvollständigen ORF-Berichterstattung in Kritik geraten war, sehen sich die Freiheitlichen jetzt mit Fake-Wahlplakaten konfrontiert. Auf dem Aushang ist ein Flüchtlingskind mit Schnuller hinter einem Zaun und dem Slogan "Augen auf, Brenner zu - endlich echter Grenzschutz" abgedruckt. Darauf dick und fett zu lesen: FPÖ – und dass, obwohl die Plakate gar nicht von der Partei stammen. Die Tiroler Freiheitlichen protestierten scharf und brachten eine Anzeige wegen Wahlmanipulation ein.
Der Grund für die Anzeige wegen Wahlmanipulation sei die grafische Gestaltung der Fake-Plakate, erklärte Spitzenkandidat Markus Abwerzger, seines Zeichens auch Rechtsanwalt. Zudem habe die FPÖ bereits die Polizei sowie das Landesamt für Verfassungsschutz informiert und Anzeige gegen Unbekannt erstattet.
Plakate eingesammelt
15 dieser Plakate seien bereits eingesammelt worden, sagte ein FPÖ-Sprecher am Freitagnachmittag. "Und stündlich kommen welche hinzu. Wir wissen derzeit auch nicht, ob nicht auch in den Bezirken welche hängen", so der Sprecher.
Juristische Maßnahmen
"Wir werden jegliche juristische Maßnahme ergreifen, damit die Verfasser der unappetitlichen Fake-Plakate ausgeforscht und zur Verantwortung gezogen werden", zeigte sich Abwerzger verärgert. Er forderte die Bürger auf, jeglichen Fund dieser Plakate der nächsten Polizeidienststelle sofort zu melden.
Zudem erwartete sich der FPÖ-Chef eine klare Distanzierung der anderen Parteien. "Ich hoffe nicht, dass eine andere wahlwerbende Fraktion hinter dieser Geschichte steckt. Wenn es so wäre, wäre es ein weiterer Tiefpunkt in diesem ungustiösen Wahlkampf", so Abwerzger.
Wirbel um Nazi-Sager
Erst vor Kurzem geriet der FPÖ-Spitzenkandidat wegen einer unvollständigen ORF-Berichterstattung in Verruf. Ihm wurde untergestellt, dass er auf einen antisemitischen Sager eines Mannes ("Stinkerte Juden") lediglich wohlwollend genickt habe. Dieser Vorwurf stellte sich schließlich als falsch heraus, als der ORF die vollständige Reaktion Abwergers veröffentlichte.
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