Ein ehemaliger Waffennarr aus New York hat sich nach dem Amoklauf in einer Schule in Florida dazu entschlossen, sein Sturmgewehr zu zerstören. Der Attentäter sei ebenfalls legal im Besitz seiner Waffe gewesen, daher will Scott-Dani Pappalardo ein Zeichen setzen und sichergehen, dass seine Waffe niemals einen Menschen töten kann.
Pappalardo stellt sich in dem Video zuerst selbst und anschließend seine Waffe vor: ein Sturmgewehr AR-15, das auch der Amokläufer Nikolas Cruz beim Massaker in Florida verwendet hatte. Der Waffennarr habe sogar den Zweiten Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten auf seinem Arm tätowiert. Dieser Passus verbietet es, das Recht auf Besitz und Tragen von Waffen einzuschränken. Nach dem jüngsten Amoklauf in einer US-Schule, in der 17 Menschen getötet wurden, hat der US-Amerikaner seine Meinung jedoch um 180 Grad geändert.
Waffennarr: "Um ehrlich zu sein: Es macht verdammt Spaß, zu schießen"
Am Wochenende fasste er den Entschluss, die Waffe, die sich 30 Jahre in seinem Besitz befand, zu zerstören – um sicherzugehen, dass sie niemals einen Menschen töten kann. Er bannte die Vernichtung und seine Erklärung auf Film und stellte den Clip unter dem Hashtag #oneless (übersetzt: eine weniger) auf Facebook online.
"Um ehrlich zu sein: Es macht verdammt Spaß, zu schießen", erklärt Pappalardo darin. Er sei kein Jäger und habe noch nie etwas mit seiner Waffe getötet, stellt er klar. Nach einem Attentat vor fünf Jahren habe er zu seiner Frau gesagt, er wäre froh darüber, die Waffe aufzugeben, wenn das nur das Leben eines Kindes retten würde. Seitdem seien 400 Menschen bei 200 Amokläufen in Schulen umgekommen. "Es ist eine Waffe wie diese hier, die Leben fordert", erklärt er. Natürlich würden viele Menschen sagen, wenn man Gesetze ändert, können Kriminelle sich noch immer Waffen besorgen, warum sollen legale Waffenbesitzer – so wie er – dafür bestraft werden, führt er seine Gedanken weiter aus: "Aber bis vor ein paar Tagen war Nikolas Cruz ein legaler Waffenbesitzer."
Das bewegende Facebookposting:
Er könne das Sturmgewehr zwar um 600 bis 800 Dollar verkaufen, hat sich aber dagegen entschieden. "Was ist, wenn das Kind desjenigen, der sie kauft, sie in die Hände bekommt und sie eines Tages mit in die Schule nimmt?", habe er sich gefragt. Er könnte nicht damit leben. Er stellt dem Zuseher die Frage: "Ist das Recht, so eine Waffe zu besitzen, wichtiger, als das Leben eines anderen?" Dann schneidet er die Waffe mit einer Kreissäge entzwei.
"Es sind so viele von ihnen da draußen. Nun ist es eine weniger", sagt Pappalardo nach der Zerstörung. "Viele werden sagen, ich bin dumm wegen dem, was ich getan habe. Aber es ist meine persönliche Entscheidung", erklärt er. Das sei zwar nicht die Antwort, um all diese Probleme zu lösen, es würde immer Menschen geben, die andere töten wollen, so der Waffennarr: "Aber sie werden es nicht mit dieser Waffe tun."
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