23 Prozent aller 60.700 Welser sind ausländische Staatsbürger – Tendenz steigend. Je nach Schultyp sprechen bis zu zwei Drittel der Kinder nicht Deutsch als Umgangssprache. Auf Basis der nun vorliegenden Integrationsstudie will die Stadt die Missstände beheben und setzt bei Kindern und Eltern an!
Erschreckend: 64% der Welser Volksschüler sprechen als Umgangssprache kein Deutsch! An den Neuen Mittelschulen sind es sogar 67%. Für den für Integration zuständigen Vizebürgermeister Gerhard Kroiß (FP) sind die Ergebnisse der von der Donau-Universität Krems erstellten Studie überraschend: „Ich habe nicht gedacht, dass so viele Kinder zu Hause kein Deutsch sprechen, aber das hat die Befragung an Schulen ergeben. Und man muss die Umgangssprache hier wirklich von der Muttersprache unterscheiden.“
Eltern verstehen oft Lehrermitteilungen nicht
Ein Problem sei auch das schlechte Deutsch vieler Eltern. „Oft schreiben die Lehrer etwas ins Mitteilungsheft, aber Mutter und Vater verstehen es nicht“, sagt Kroiß.
Bereits verschiedene Maßnahmen zur Sprachverbesserung
Verschiedene Maßnahmen sollen die Lage verbessern: Bewährt hätte sich die Lernwerkstatt Deutsch, in der 90 Schüler mehrmals wöchentlich Hausübung machen. 42 Sprachpädagogen kümmern sich um 920 Über-Dreijährige im Kindergarten. Aktuell bietet die Stadt auch Workshops für Eltern zur besseren Kommunikation mit dem Nachwuchs an.
Grüne kritisieren die Ghettobildung
Die grüne Gemeinderätin Stefanie Rumersdorfer schimpft nach dem Integrationsbericht über die „Ghettoisierung“. Dass Stadtteile ausländerfrei gehalten und andere dafür gezielt von Migranten besiedelt wurden, wäre ein Problem.
Simone Waldl, Kronen Zeitung
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