Über Flüchtlingsrouten
205.000 Menschen kamen 2017 illegal in die EU
Wie die Grenzschutzagentur Frontex am Dienstag bekannt gab, sind im Jahr 2017 insgesamt 205.000 Menschen illegal über die Flüchtlingsrouten in die Europäische Union eingereist. Im Vergleich zu 2016 bedeutet dies einen Rückgang von rund 60 Prozent. Auf der westlichen Mittelmeerroute von Afrika nach Spanien wurde hingegen ein Anstieg der Migrantenzahlen registriert.
2016 seien es rund 511.000, während der Migrationswelle 2015 sogar rund 1,8 Millionen Menschen gewesen, sagte Frontex-Chef Fabrice Leggeri. Mit mehr als 80 Prozent sei der Rückgang nun auf der östlichen Mittelmeerroute über die Türkei nach Griechenland am deutlichsten.
Die EU hatte im März 2016 einen Flüchtlingspakt mit der Türkei geschlossen. Nicht zuletzt sorgte die vom damaligen Außenminister und nunmehrigen Bundeskanzler Sebastian Kurz initiierte Schließung der Balkanroute für eine Beruhigung der Lage.
Anstieg auf westlicher Mittelmeerroute
Auch auf der zentralen Mittelmeerroute zwischen Libyen und Italien sei die Zahl der illegal Eingereisten seit Sommer rückläufig. Über diesen Weg kamen jedoch noch immer fast 120.000 Menschen. Gestiegen sei die Zahl der illegalen Grenzübertritte außerdem auf der westlichen Mittelmeerroute. "Spanien ist jetzt unter hohem Druck", sagte Leggeri.
Kickl für Fortsetzung der Grenzkontrollen
Was die Situation in Österreich und Deutschland, den Haupzielländern vieler Flüchtlinge, betrifft, haben Bayern und Österreich Mitte Februar beschlossen, die Grenzkontrollen beizubehalten. Bis Mai läuft die derzeitige Regelung noch, dann müsste die EU-Kommission einer Verlängerung der Maßnahme zustimmen. Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) betonte in diesem Zusammenhang: "Solange die europäischen Außengrenzen nicht genügend geschützt sind, müssen die Binnenkontrollen fortgesetzt werden. Es wäre unverantwortlich, im Mai darauf zu verzichten."
Kickl kündigte außerdem an, dass das Flüchtlingsthema ein Schwerpunkt der Ratspräsidentschaft Österreichs im zweiten Halbjahr 2018 sein werde.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.