Es hätte so schön sein können. Da holt Microsoft 20 Jahre nach Release einen absoluten Klassiker der Echtzeitstrategie in die Windows-10-Gegenwart – und dann hagelt es Ein-Stern-Bewertungen für „Age of Empires: Definitive Edition“. Und zwar nicht einmal für das Spiel selbst, sondern für die Vertriebspolitik und unnötige Bugs. Die Käufer kritisieren den Zwang zum Windows-Store. Viele melden, dass das neue „Age of Empires“ nicht einmal startet.
Das dürfte sich Microsoft anders vorgestellt haben, als man sich entschloss, das 4K-„Age of Empires“ als Zugpferd für den zögerlich angenommenen App-Marktplatz Microsoft Store zu nutzen: Während „Age of Empires“ bei den Rezensenten positiv aufgenommen wird, häuft sich Kritik unter den Spielern.
Im offiziellen Microsoft-Store erhält das neue „Age of Empires“ überproportional viele Ein-Stern-Bewertungen. Gamer, die das Spiel als Download-Code auf Amazon erworben haben, verteilen ebenfalls ungewöhnlich harte Bewertungen.
Spiel startet vielfach gar nicht
Am häufigsten wird bemängelt, dass das Spiel nach dem 17 Gigabyte großen Download gar nicht erst startet. Ein Problem, das wir auf zwei PCs reproduzieren konnten und das der Netzgemeinde nicht unbekannt ist. Kurz öffnet sich ein Fenster, dann verschwindet es und die Spieler landen wieder im Microsoft Store.
Bei „Windows Central“ wird berichtet, dass der Microsoft Store schon länger mit solchen Problemen beim Starten von Spielen kämpft – und stellt auch gleich eine Anleitung bereit, wie man das Spiel doch starten kann. Bei uns hat allerdings keiner der Tipps – selbst die Neuinstallation – etwas geholfen.
Microsoft kämpft um Akzeptanz bei Gamern
Microsoft droht durch die Aktion ein gewisser Imageschaden. Viele Gamer waren von Anfang an nicht glücklich damit, dass der Klassiker zwecks Kundenbindung exklusiv im Microsoft Store und mit Xbox-Multiplayerdienst zurückkehren sollte. „Age of Empires II“ und „Age of Mythology“, die beiden Nachfolger des Ur-“AoE”, sind in der HD-Version unter Steam-Nutzern seit Jahren en vogue. Da stört es viele, dass der Gaming-Client-Wildwuchs weiter zunimmt.
PC-Spieler, die ohnehin längst Valves Steam, EAs Origin, Ubisofts Uplay und Blizzards Battlenet auf ihrem System installiert haben, verteilen ihre Spielebibliothek nun auf noch mehr Anbieter. Während Steam dabei noch mit gewissen Extras – Spiele-Streaming, größte Auswahl, Family-Sharing – punktet, sind die restlichen Dienste reine Werkzeuge der Rechteverwaltung und des Vertriebs.
Der Microsoft Store bedarf dafür zwar keines weiteren Zutuns, weil er ohnedies auf Windows-10-Rechnern vorinstalliert ist. Er scheitert aber offenbar bisweilen daran, ein Spiel nach der Installation tatsächlich zu starten.
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