Tätliche Angriffe, Sachbeschädigungen, Drohungen, Erniedrigungen und Co.: AMS-Mitarbeiter bekommen immer wieder den Frust von Arbeitslosen zu spüren. In Tirol gab es allein im Vorjahr landauf, landab 135 (verbale) Gewaltattacken auf Berater – in Innsbruck, wo es eine Security gibt, waren es 48!
Meistens ist ein Jobverlust mit Enttäuschung und jeder Menge Ärger verbunden. Eine neue Stelle zu finden, ist in Zeiten wie diesen oft gar nicht so einfach – zieht sich die Suche in die Länge, wirft der eine oder andere schon einmal seine Nerven weg. Und das wiederum müssen oft die Mitarbeiter des AMS ausbaden. „Vorfälle aggressiven Verhaltens von Kundinnen und Kunden“, wie es in der offiziellen Statistik so schön heißt, sind in Tirol leider keine Seltenheit.
105 schwere Übergriffe
Alles in allem wurden im Vorjahr 135 Fälle registriert. 105 davon (vor allem verbale Aussetzer) wurden als „schwer“ eingestuft. Das heißt, dass die Aggressionen zumindest zu einem Gesprächsabbruch geführt haben. Dazu zählen etwa Beschimpfungen, Beleidigungen, Erniedrigungen oder obszöne Gesten.
Inventar in Kufstein demoliert
In elf Fällen kam es zu teils massiven Drohungen, die sich direkt an Berater richteten – etwa durch Ankündigung eines tätlichen Angriffs. Drei Drohungen gingen an das AMS im Allgemeinen. Zwölf Angriffe erfolgten schriftlich – via SMS, E-Mails oder Briefe. Zu Tätlichkeiten (stoßen, schlagen, etc.) kam es je einmal in Innsbruck und in Schwaz. Zwei AMS-„Kunden“ ließen hingegen ihrer Zerstörungswut freien Lauf und demolierten Inventar – passiert in Kufstein.
Innsbruck Spitzenreiter
Die meisten Vorfälle (48) wurden in Innsbruck verzeichnet. Die dortige Geschäftsstelle ist auch die einzige in Tirol, in der eine Security präsent ist. Am „Stockerl“ sind zudem Landeck (29 Übergriffe) und Kufstein (14). Es folgen Imst (10), Schwaz und Kitzbühel (jeweils 9), Reutte (3) und Lienz (1). 12 Arbeitslose äußerten ihren Unmut in einer aggressiven Art und Weise via AMS-Service-Line. Zweimal musste sogar die Polizei einschreiten. Zudem wurden zwei Hausverbote erteilt. Anzeigen gab es vier. Positiv: Im Vergleich zu den Vorjahren gab es einen Rückgang bei den Übergriffen. 2016 waren es 143, 2015 sogar noch 274!
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