Venezuela hat nach Angaben von Präsident Nicolas Maduro Hunderte Millionen Dollar beim Start der weltweit ersten staatlichen Kryptowährung "Petro" eingenommen. Am ersten Vorverkaufstag seien 735 Millionen Dollar (595,62 Mio. Euro) zusammengekommen, sagte Maduro am Dienstag in Caracas.
"Heute wird eine Kryptowährung ins Leben gerufen, die es mit Superman aufnehmen kann", sagte Maduro und spielte mit der bekannten Comic-Figur auf die USA an, aus der die Weltleitwährung Dollar kommt.
Das krisengeplagte Venezuela erhofft sich durch den Start der Cyber-Devise einen wirtschaftlichen Befreiungsschlag. Bis 19. März können Interessenten in den "Petro" investieren, der venezolanischen Angaben zufolge mit jeweils einem Barrel (159 Liter) der Rohöl-Reserven des Landes besichert ist. 100 Millionen digitale Münzen sollen zu jeweils etwa 60 Dollar ausgegeben werden. Damit käme der Petro auf einen Gesamt-Börsenwert von sechs Milliarden Dollar und würde aus dem Stand in die Top Ten der Kryptowährungen einziehen.
Papierwährung Bolivar im freien Fall
In Venezuela herrscht seit Jahren ein Machtkampf zwischen Maduro und der Opposition. Das Land steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise, der Ölpreisverfall der vergangenen Jahre drückt auf die Einnahmen des Staates. Die Opposition hat immer wieder mit Massenprotesten gegen Maduro mobil gemacht, dem sie den Aufbau einer Diktatur, Misswirtschaft und Korruption vorwirft. Erst Anfang Februar war die Papierwährung Bolivar um 99,6 Prozent abgewertet worden – das entspricht einer Inflation von 4000 Prozent.
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