„Unsere Leute sind motiviert, sie leisten Großartiges und genießen hohe Anerkennung der Bevölkerung!“ Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) zog nach dem Truppenbesuch am Balkan eine positive Bilanz. Im Kosovo und auch in Bosnien informierte er sich über die Sicherheitslage in der Sorgenregion vor unserer Haustüre. Fazit: Es werde zu keiner Reduktion der Truppe kommen.
Nach zehn Jahren Unabhängigkeit ist der Kosovo noch immer ein Gebiet, das sich ohne die Präsenz von 4500 KFOR-Soldaten – davon 440 Österreicher – wieder in ein Pulverfass verwandeln könnte. Durch die hohe Arbeitslosigkeit, die Korruption und geringe Perspektiven ist das Land für viele eine Heimat ohne Zukunft.
"Das Gebiet ist eines unserer militärischen Schwergewichte"
50 Prozent der Jungen haben keinen Job, etliche wollen ins Ausland. Auch wenn der Besuch des Verteidigungsministers militärischer Natur war, wissen Experten, dass die Politik ohne die Friedensmission mit Soldaten aus 28 Ländern kaum funktionieren würde. Erinnerungen an den Balkankonflikt treiben eine Kluft zwischen Albaner und Serben. „Das Gebiet ist eines unserer militärischen Schwergewichte. Wir werden kein Personal reduzieren“, bekräftige Kunasek, dass die Truppenstärke beibehalten werde.
Serbien stellt Ansprüche (acht Prozent der Kosovaren sind Serben, 92 Prozent Albaner). Fünf EU-Länder anerkennen die Eigenstaatlichkeit ebenso wenig wie Russland. In Bosnien ist die innerstaatliche Lage prekär. Österreich stellt rund 200 Soldaten. Auch hier gilt es, zu vermitteln. Eine Verkleinerung der Truppe ist nicht angedacht, um den Frieden vor unserer Haustür zu sichern.
Christoph Matzl, Kreonen Zeitung
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