Harrte vor Gebäude aus
USA: Polizist griff bei Schulmassaker nicht ein
Wie nun bekannt wurde, war während des Amoklaufs an einer High School in Florida ein bewaffneter Polizist am Schulgelände. Der Beamte griff jedoch nicht ein, um die Leben der Schüler und Lehrer zu retten, sondern harrte vor dem Schulgebäude aus. Er wurde vom Dienst supsendiert.
Der zuständige Sheriff, Scott Israel, erklärte bei einer Bürgerveranstaltung am Donnerstag: "Ich bin entsetzt und mir wird richtig übel. Dafür lassen sich keine Worte finden." Der Polizist sei mittlerweile vom Dienst suspendiert und habe seine Kündigung eingereicht.
Beamter ging nicht ins Gebäude
Der bewaffnete und uniformierte Beamte war als "Ressource Officer" für die Marjory Stoneman High School zuständig. Diese Beamten gibt es seit den 1950er-Jahren. Sie sollen demnach die Schulen bei der Jugendarbeit unterstützen, für Sicherheit sorgen und Aufklärungsarbeit betreiben.
Besagter Polizist war der "Washington Post" zufolge seit 2009 für die Highschool verantwortlich, in der Nikolas Cruz am 14. Februar 17 Menschen tötete. Wie der Sheriff erklärte, zeigen Bilder einer Überwachungskamera, dass der stationierte Polizist an einem Treppenaufgang Stellung bezog, das Schulgebäude während des Massakers jedoch nicht betrat. Zudem gebe es Zeugenaussagen, die dies bestätigen.
"Er hätte den Killer töten sollen"
Ein Journalist fragte den Sheriff bei der Bürgerveranstaltung, was der Beamte tun hätte sollen. "Reingehen und den Killer stellen, den Killer töten", erklärte Israel. Seit einem Schulmassaker im Jahr 1999 werden in den USA Polizisten darauf trainiert, bei Amokläufen sofort einzugreifen. Sie sollen nicht auf Spezialkommandos warten, sondern die Angreifer schnellstmöglich außer Gefecht setzen.
Dass der Beamte gewusst habe, was in der Schule vorgeht und dennoch nicht eingriff, mache ihn ganz krank, erklärte Israel. "Diese Familien haben ihre Kinder verloren." Während US-Präsident Donald Trump erklärte, er wolle in Zukunft Lehrer bewaffnen, um solchen Amokläufen entgegenzuwirken, fordert Sheriff Israel ein besseres Waffengesetz. "Ich bin ein ehrlicher Sheriff. Wenn wir bei etwas nicht erfolgreich waren, dann rede ich darüber. Meine Generation konnte das nicht erledigen. Ihr werdet es erledigen", appellierte er an die jungen Menschen im Saal.
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