Nach Informationen der „Krone“ ermittelt die Polizei derzeit gegen einen namhaften Primar der Salzburger Landeskliniken (SALK): Er soll im Streit eine Ärztin gestoßen und zu Boden gedrückt haben. Die Frau wurde dabei verletzt. Der Mediziner wurde kurzzeitig dienstfrei gestellt, darf nun aber an seinen Arbeitsplatz zurückkehren. Das sorgt für Empörung.
Der Vorfall hat sich bereits vor einer Woche im Beisein von Zeugen ereignet: Im Streit um die richtige Behandlungsmethode bei einer Patientin soll der bekannte Primar die Beherrschung verloren und eine Anästhesistin gestoßen und zu Boden gedrückt haben. Sie begab sich nach dem Übergriff in medizinische Behandlung und informierte ihren Vorgesetzten. Auf Anraten von Kollegen erstattete sie einige Tage später auch Anzeige gegen den Mediziner bei der Polizei – wegen Körperverletzung.
Auch innerhalb der SALK wurden disziplinarische Schritte eingeleitet. Klinikchef Prof. Dr. Paul Sungler lässt die Vorwürfe aktuell untersuchen, der beschuldigte Mediziner ist allerdings nicht sofort suspendiert – wie anfänglich noch vonseiten der Landesregierung gegenüber der „Krone“ behauptet wurde –, sondern lediglich einige Tage dienstfrei gestellt worden. Demnach darf er schon am Montag wieder an seinen Arbeitsplatz zurückkehren, die polizeilichen Ermittlungen dauern noch an.
Die Entscheidung der Klinikleitung, den Primar nicht sofort zu suspendieren, stößt innerhalb der Belegschaft nun auf Unverständnis. Es wäre demnach nicht das erste Mal, dass der Mann unangenehm aufgefallen ist.
Landesrat verteidigt die SALK-Leitung
Der zuständige ÖVP-Landesrat Christian Stöckl verteidigt das Vorgehen der SALK-Leitung: „Die Geschäftsführung hat sofort reagiert, die Untersuchungen laufen.“ Eine Suspendierung käme nicht infrage, bevor die Vorwürfe „nicht restlos“ geklärt sind.
Anna Dobler, Kronen Zeitung/red
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