Unfassbar! Einen gefährlichen Hochstapler konnte die Polizei nun aus dem Verkehr ziehen: Der 24-Jährige aus Unterach am Attersee gab sich durch gefälschte Zeugnisse als Notfallsanitäter aus und arbeitete in einem Linzer Spital als Krankenpfleger. Als er einem Patient falsche Medikamente geben wollte und dessen Gesundheit gefährdete, wurde er schließlich entlassen.
„Er hat eine ungeheuren Geltungsdrang“, schildert ein Polizist über das Wirken des 24-Jährigen. Obwohl er nur ein Semester lang außerordentlicher Medizinstudent in Graz war und nie eine Prüfung ablegte, ließ ihn die Medizin nicht los. So bewarb er sich mit gefälschten Dokumenten und einem getürkten Leumundszeugnis als Notfallsanitäter bei einer Rettungsorganisation im Bezirk Urfahr-Umgebung, sagte, er sei Medizinstudent und stehe schon kurz vorm Abschluss.
Vertrauen erschlichen
Als vermeintlicher „Fast-Arzt“ erschlich er sich das Vertrauen seiner Mitarbeiter, wohnte auch bei ihnen. Er borgte sich – unter Berufung auf seine ehrenamtliche Tätigkeit – Geld aus, kaufte sich in Rohrbach Autos – obwohl er keinen Führerschein hat – und baute einen Crash mit dem Pkw eines Kollegen. Den Schaden – 2600 € – beglich er nie. Als er bei den Rettungsorganisationen seinen „Kredit“ verspielt und das Vertrauen seiner Chefs verloren hatte, wollte er die Karriereleiter hinauf.
Helfer im Krankenhaus
Dank seiner falschen Urkunden wurde er als Krankenpfleger in einem Linzer Spital angestellt, überschritt seine Kompetenzen. Er sagte einer Krankenschwester, dass sie einem Patienten ein Medikament geben solle – doch dieses war nicht das Richtige. Da flog er aus dem Spital. Er wird wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit, Urkundenfälschung, Betrug etc. angezeigt.
Johannes Nöbauer/Kronen Zeitung
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