Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt kontinuierlich an. Damit Betroffene ihren Lebensabend möglichst lange daheim verbringen können, gewährt das Land einen finanziellen Zuschuss. Scharfe Kritik kommt jetzt allerdings von selbst pflegenden Angehörigen: Sie seien durch die neue Regelung massiv benachteiligt, heißt es.
Die Pflege daheim auszubauen ist eines der zentralen Anliegen von SP-Soziallandesrat Norbert Darabos. Denn die Menschen werden immer älter und möchten ihren letzten Lebensabschnitt so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden verbringen. Deshalb gewährt das Land bis zu 600 Euro Zuschuss für die Betreuung zu Hause – die „Krone“ berichtete.
Doch nicht alle Betroffenen kommen tatsächlich in den Genuss dieses Geldes, wie pflegende Angehörige kritisieren. „Ich kümmere mich selbst um meine 97-jährige Mutter. Vom Land gibt’s trotz der vollmundigen Ankündigung keinen Cent. Ich habe extra beim Magistrat angefragt. Dort hat man mir erklärt, man erhält die Förderung nur, wenn man eine Pflegerin anstellt. Das muss ja wohl ein Irrtum oder ein schlechter Witz sein“, so ein empörter Sohn zur „Krone“.
Im Büro von Norbert Darabos bestätigt man allerdings, dass die Behörde sehr wohl eine „korrekte Auskunft“ erteilt habe. Man wolle mit dem Zuschuss jene Angehörigen „finanziell und mental entlasten“, die Profis mit der Betreuung ihrer Lieben beauftragt haben. Gleichzeitig zolle man all jenen, die ihre Angehörigen selbst pflegen, selbstverständlich den „allergrößten Respekt“.
Kronen Zeitung
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