Agenten-Krimi in Wien! Das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) wird von einem Mega-Skandal erschüttert: Die Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts des Datenmissbrauchs bzw. der Veruntreuung von Informanten-Geldern.
In der hochbrisanten Affäre gab es vor drei Tagen einen Paukenschlag: Mehrere Staatsanwälte und Sonderermittler tauchten in dem streng abgesicherten BVT-Hauptquartier in Wien auf und durchsuchten mehrere Büros. Im Visier der Justiz stehen Mitarbeiter des polizeilichen Geheimdienstes. Konkret geht es um die Abteilung II, Nachrichtendienst und Proliferation.
Die Vorwürfe der Justiz wiegen jedenfalls schwer: Mindestens drei dortige Mitarbeiter stehen in Verdacht, Daten missbräuchlich verwendet und sogenanntes Zundgeld, also Zahlungen für Informanten, in die eigene Tasche gesteckt zu haben. Bei den Daten soll es unter anderem um Nordkorea gehen. Der Chef des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, Peter Gridling, musste sich einer Einvernahme über seine Mitarbeiter stellen. Drei Beamte wurden vorläufig vom Dienst suspendiert.
Fünf Staatsanwälte betraut
Doch die Ermittlungen in der Geheimdienst-Affäre stehen offenbar erst am Anfang. Die Frage ist, wie BVT-Beamte mit österreichischen Staatsgeheimnissen umgegangen sind. Wie die „Krone“ aus Insiderkreisen erfuhr, dürften noch weit mehr Verdachtsmomente vorliegen. Die Brisanz ist auch daran erkennbar, dass fünf Staatsanwälte mit dem heiklen Fall betraut sind.
Christoph Budin, Kronen Zeitung
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