Das Debakel der Kärntner Grünen bei der Landtagswahl am Sonntag hat auch finanzielle und personelle Auswirkungen auf die Partei. Da sie künftig nicht mehr in der Landesregierung und im Landtag vertreten ist, verliert sie 1,2 Millionen Euro Parteien- und 280.000 Euro Klubförderung pro Jahr (insgesamt 1,48 Millionen Euro). Hochgerechnet auf die nächsten fünf Jahre - so lange dauert die Legislaturperiode - entgehen den Grünen somit mehrere Millionen Euro an Fördergeldern. Zudem müssen sich 18 Mitarbeiter einen neuen Job suchen.
Wie Parteisprecherin Elke Galvin am Montag sagte, sind zehn Personen in der Partei selbst angestellt, die übrigen acht sind im Landtags-Klub und im Regierungsbüro von Ex-Landesrat Rolf Holub tätig und waren nicht objektiviert. „Der Betrieb, den wir derzeit haben, wird nicht aufrechtzuerhalten sein“, sagte Galvin.
Wird Kärntner Parteizentrale der Grünen geschlossen?
Auch die Parteizentrale in Klagenfurt könnte geschlossen werden, erste Details dazu will man in der Partei in den nächsten Tagen beraten. Wann der Parteivorstand zusammentritt, ist noch offen, anvisiert wird ein Termin Ende dieser oder Anfang nächster Woche. Schon die Tiroler Landtagswahl hatte für die Grünen negative finanzielle Auswirkungen. Mit Platz vier hinter der FPÖ verloren die Tiroler Grünen ihren Bundesratssitz - und damit die Grünen den Klubstatus im Parlament. Mit bisher vier Bundesrats-Mandataren hatten die Grünen noch den Fraktionsstatus - und somit 92.000 Euro pro Quartal an Klubförderung.
Kogler: „Es braucht einen Neustart“
Für Grünen-Bundessprecher Werner Kogler sei der Rausflug der Grünen aus dem Kärntner Landtag enttäuschend. „Das Ergebnis ist bitter und böse.“ Die Gründe dafür liegen für ihn klar auf der Hand. Die Kärntner Grünen hätten ein „uneinheitliches Bild“ abgegeben. „Dann geht es nicht gut. Dort, wo die Grünen einig sind, gibt es gute Ergebnisse“, zeigte sich Kogler zuversichtlich für die Landtagswahl in Salzburg und der Bürgermeisterwahl in Innsbruck. In Kärnten seien „schwere Fehler passiert und dafür sollte man sich entschuldigen“. Es brauche einen Neustart.
Grüne befördern Glawischnigs Ehrensessel auf die Straße
Der Wechsel der früheren Parteichefin Eva Glawischnig zum Glücksspielkonzern Novomatic war nach Ansicht Koglers nicht hilfreich. „Viel geholfen hat es nicht.“ Kurzerhand beförderten die Grünen am Montag Eva Glawischnigs Ehren-Sessel auf die Straße.
Conny Bischofberger im Gespräch mit Eva Glawischnig
Conny Bischofberger sprach mit Eva Glawischnig am Freitag über ihren neuen Job bei Novomatic und wollte unter anderem wissen, ob sie glaube, dass die Bekanntgabe ihres neuen Auftraggebers - ein Glücksspielkonzern - den Grünen bei der mittlerweile geschlagenen Wahl in Kärnten schaden werde. Ihre Antwort lesen Sie hier nach: Was sagt Ihr Gewissen dazu, Frau Glawischnig?
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