Vorstoß in Salzburg

Klinik-Mitarbeiter sollen Rauchpausen einarbeiten

Österreich
07.03.2018 09:55

Während rund ums Rauchen in Lokalen im ganzen Land eine hitzige Debatte entbrannt ist, zeichnet sich nun eine weitere Frontlinie um den blauen Dunst ab. So gehen die Wogen derzeit angesichts eines Vorstoßes der Salzburger Landeskliniken hoch: Die Mitarbeiter sollen dort nämlich künftig für ihre Rauchpausen aus- bzw. einstempeln.

Das Vorhaben der Salzburger Landeskliniken (SALK) zielt darauf ab, dass die Zeit, die mit dem Glimmstängel in den Raucherzonen verbracht wurde, anschließend wieder eingearbeitet werden muss, wie der ORF berichtet. Rechtlich sei ein derartiges Vorgehen auch möglich, denn bisher werde die Rauchpause lediglich als solche toleriert, ein Anspruch darauf seitens der Mitarbeiter bestehe aber nicht.

Was halten Sie von dem Vorhaben? Stimmen Sie hier ab:

„Diejenigen, die nicht rauchen, die sitzen und arbeiten oder verrichten ihre Tätigkeiten. Wie kommen die dazu, dass die anderen rauchen gehen und sie müssen arbeiten?“, begründete SALK-Geschäftsführer Paul Sungler den Vorschlag.

(Bild: Markus Tschepp, krone.at-Grafik)

Neuregelung bereits in zwei Jahren
Alleine an den Salzburger Kliniken - in Tamsweg (Lungau), St. Veit im Pongau, Hallein (Tennengau), der Christian-Doppler-Klinik und dem Universitätsklinikum LKH in der Stadt Salzburg - wären alle Rauchpausen-Konsumenten unter den rund 6300 Mitarbeitern betroffen. Landesweit würde eine entsprechende Regelung einen Präzedenzfall darstellen, denn fast überall wird derzeit die Rauchpause aus Kulanzgründen toleriert und als Teil der Arbeitszeit angesehen.

Eine Raucherin am Gelände der Salzburger Klinik (Bild: Markus Tschepp)
Eine Raucherin am Gelände der Salzburger Klinik

Bereits in zwei Jahren will man in Salzburg die Neuregelung auch exekutieren. Dazu ist allerdings auch die Zustimmung des Betriebsrates bzw. eine entsprechende Betriebsvereinbarung nötig.

(Bild: APA/picturedesk.com/Herbert Neubauer)

Betriebsrat sieht „sozialen Frieden“ gefährdet
Der Klinik-Betriebsrat läuft derzeit allerdings Sturm gegen das Vorhaben. Es sei zu befürchten, dass dabei nichtrauchende Mitarbeiter gegen die rauchenden ausgespielt würden. Der „soziale Friede“ sei dadurch gefährdet, argumentiert Sprecher Markus Pitterk. Nichtraucher würden sich ihre Zeit der Entspannung herausnehmen, mit Dingen, die sie entspannen - und das sei ihnen nicht aufzurechnen. „Genauso ist es Rauchern nicht aufzurechnen, wenn sie zur Entspannung eine Zigarette rauchen“, so Pitterka gegenüber dem ORF.

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