Die deutsche Fernsehlegende Siegfried Rauch ist tot. Der „Traumschiff“-Kapitän ist nach Angaben seines Managers Michael Jodl an Herzversagen gestorben. Das habe die Obduktion des Leichnams am Montag ergeben. Der 85-Jährige war am Sonntag in seinem Wohnort Obersöchering südlich von München plötzlich zusammengesackt und anschließend eine Treppe hinabgefallen. Das Unglück geschah im Feuerwehrhaus der Ortschaft.
Der Schauspieler wohnte Berichten zufolge in der Nachbarschaft und habe die Feuerwehrmänner am Abend im Gemeinschaftsraum besucht. Gegen 20 Uhr sei er dort eine Stiege hinunter gestürzt. Obwohl sofort erste Hilfe geleistet wurde, verstarb der Schauspieler noch an der Unfallstelle. Zunächst wurde vermutet, dass sich Rauch bei dem Sturz lebensgefährliche Verletzungen zugezogen hat und deshalb gestorben ist. Nach einer Obduktion wurde am Montagabend aber bekannt, dass der 85-Jährige an den Folgen eines Herzversagens starb. Der Sturz sei nicht todesursächlich gewesen.
„Traumschiff“-Kapitan und „Bergdoktor“
Rauch war in der Rolle des „Traumschiff“-Kapitäns Jakob Paulsen bekannt geworden. Der schauspielerische Durchbruch gelang ihm bereits Anfang der 1970er-Jahre - mit dem Klassiker „Le Mans“. Von 1999 bis 2013 war Rauch dann für 14 Jahre das Gesicht des „Traumschiffs“. Bis ins hohe Alter stand er noch als Dr. Roman Melchinger in „Der Bergdoktor“ vor der Kamera.
Die Rolle des „Traumschiff“-Kapitäns Jakob Paulsen hat das Leben des Bayern besonders geprägt und wohl auch am besten zu ihm gepasst. Kapitän Paulsen hatte eigentlich nie schlechte Laune, unfreundlich war er auch nie, hilfsbereit und herzlich dagegen immer. Die Uniform adrett und blendend weiß, dazu dieses vertrauenswürdige Lächeln - diesen Blick hat Rauch nie verlernt. „Ein Kapitän muss etwas Väterliches haben“, hat Rauch einmal gesagt - und mit seiner Ruhe und Gelassenheit das auch ausgestrahlt.
Durchbruch mit „Le Mans“
Anfang der 1970er Jahre gelang ihm der schauspielerische Durchbruch: 1971 spielte er im Klassiker „Le Mans“ an der Seite seines guten Freundes Steve McQueen einen Rennfahrer und überzeugte dabei ohne viele Worte. Der Sprung nach Hollywood wäre möglich gewesen, doch die bayerische Heimat war Rauch wichtiger als das große Geld in Amerika.
In der ländlichen Idylle mit Blick auf die Alpen fühlte er sich wohl, seit 1973 lebte er in einem Bauernhaus. „Wenn ich arbeite, muss ich glücklich sein, und das kann ich nur in meinem Bauernhaus in Bayern und mit meiner Familie“, sagte er einmal in einem Interview.
Statt auf den Kinoleinwänden war Rauch immer öfter im Fernsehen zu sehen. So jagte er etwa in der Familienserie „Es muss nicht immer Kaviar sein“ ab 1977 als Spion Thomas Lieven über den Fernsehschirm - und zeigte dabei seine charmante Seite. Ab 1999 war Rauch dann für 14 Jahre das Gesicht des „Traumschiffs“. Er hinterlässt seine Ehefrau Karin und die beiden erwachsenen Söhne Benedict und Jacob.
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