Nachdem am Dienstagvormittag vor dem provisorischen Parlament am Heldenplatz ein Polizist und in der Nacht auf Sonntag ein Wachsoldat vor der Residenz des iranischen Botschafters in Wien-Hietzing attackiert worden waren, sind beim Bundesheer erhöhte Sicherungsmaßnahmen erlassen worden. Kurzzeitig herrschte sogar ein Tarnbefehl: Das Betreten und Verlassen von Kasernen war nur in Zivilkleidung gestattet. Dieser Befehl ist aber nach einer erneuten Lagebeurteilung vom Generalstab wieder aufgehoben worden.
„Bewegungen außerhalb militärischer Liegenschaften zum bzw. vom Dienst haben bis auf Weiteres grundsätzlich in Zivilbekleidung zu erfolgen“, hatte es am Dienstagnachmittag in einem Befehl von Landstreitkräfte-Kommandant Franz Reißner geheißen. „Aufgrund der aktuellen Ereignisse können weitere Angriffe auf uniformierte Personen vorerst nicht ausgeschlossen werden.“ Mit den Maßnahmen sollte die militärische Sicherheit erhöht werden, heißt es in dem Schreiben.
Beim Generalstab befand man allerdings, dass die dafür zugrunde gelegte Lagebeurteilung „nicht ausreichend“ gewesen sei. Wichtiger aber: Mit den Landstreitkräften habe der Befehl nicht für alle Soldaten, sondern nur für eines der insgesamt vier Kommanden des Bundesheeres gegolten.
Iranischer Botschafter besuchte verletzten Soldaten im Spital
Unterdessen hat der iranische Botschafter in Wien, Ebadollah Molaei, den bei der Messerattacke verletzten Soldaten im Spital besucht, wie die iranische Vertretung berichtete. Die Botschaft bedankte sich außerdem bei den Behörden und Sicherheitskräften „für deren raschen Einsatz am Tatort sowie für die gute Führung der Situation“.
Polizist vor Parlament attackiert
Am Dienstag um 8 Uhr war es vor dem provisorischen Parlamentsgebäude am Heldenplatz zu einen Angriff auf einen Beamten gekommen. Ein 26-jähriger Afghane ging dabei auf einen Polizisten los und versuchte, ihn aus seinem Streifenwagen zu zerren. Der Verdächtige wurde von dem Beamten selbst überwältigt und festgenommen.
Video: Attacke auf Polizist am Heldenplatz
Messerattacke auf Wachesoldat in Wien-Hietzing
Bereits in der Nacht auf Montag hatte es in Wien-Hiezing eine wüste Messerattacke gegeben, bei der ein Wachesoldat vor Irans Residenz zur Schusswaffe greifen musste. Laut „Krone“-Informationen dürfte es sich um eine islamistisch motivierte Tat handeln. Aber auch psychische Probleme stehen im Raum.
Der getötete Angreifer, Mohamed E., war 26 Jahre alt und besaß die österreichische Staatsbürgerschaft. Er war hier geboren worden und aufgewachsen. Seinen Wohnsitz hatte er in Wien, er lebte bei seiner Mutter. Ursprünglich stammt seine Familie aus Ägypten. An seinem Wohnsitz in Penzing fand mittlerweile eine Hausdurchsuchung statt.
Video: Messerangriff in Wien-Hietzing
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