Paukenschlag in der Flüchtlingshelfer-Szene: Kurz vor der großen Demo am kommenden Samstag auf der Wiener Mariahilfer Straße wirft Michael Genner, Sprecher der Plattform für eine menschliche Asylpolitik, das Handtuch. Der Grund sind interne Querelen. Konkret wird Funktionären vorgeworfen, für den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Österreich zu spitzeln.
Vor dem Protestzug fand eine Vorbesprechung statt, zu der Damen vom Netzwerk Muslimische Zivilgesellschaft (NMZ) erschienen. „Sie haben gefordert, dass ich nicht sprechen darf“, beschwert sich Michael Genner auf Facebook. Ihnen passe seine kritische Haltung gegenüber Erdogan nicht.
Genners Rede fand medialen Anklang, jene der NMZ-Sprecherin wurde hingegen auf der Facebook-Seite „Osmanische Generation“ (sie preist Erdogan als Erneuerer des Kalifats an) sowie auf der Seite des Ex-Obmanns der UETD (Erdogans verlängerter Arm in Österreich) gepostet. Brisant: Die NMZ-Sprecherin gehört einer Facebook-Gruppe an, in der aufgefordert wurde, Erdogan-Gegner in Österreich auszuspionieren und dem türkischen Regime zu melden.
Der Obmann der FPÖ Mariahilf, Leo Kohlbauer, ist erstaunt, dass „einigen Linken der Einfluss radikaler Islamisten unter den Gästen auf einmal zu viel ist“.
Kronen Zeitung/krone.at
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