Agentenkrimi in GB

Tausende Soldaten werden gegen Biowaffe geimpft

Ausland
15.03.2018 15:58

Nach den Ereignissen im Agentenkrimi rund um den vergifteten russischen Ex-Spion Sergej Skripal hat Großbritannien eine groß angelegte Maßnahme angekündigt, um seine Soldaten zu schützen: Tausende von ihnen sollen gegen Anthrax geimpft werden. Der Milzbrand-Erreger gilt als potenzielle Biowaffe. Außerdem ist ein hochmodernes Zentrum zur Verteidigung gegen Chemiewaffen geplant.

„Wenn wir an der Bedrohung für unsere Bevölkerung durch Russland zweifeln, dann müssen wir nur auf das schockierende Beispiel der rücksichtslosen Attacke in Salisbury schauen“, sagte Verteidigungsminister Gavin Williamson. 

Das Zentrum zur Verteidigung gegen Chemiewaffen wird auf dem Forschungsgelände Porton Down in der südenglischen Grafschaft Wiltshire entstehen. Dafür werden 48 Millionen Pfund (etwa 54 Millionen Euro) bereitgestellt. Auf dem Areal wird auch militärisch geforscht.

Der Eingang zu Sicherheitseinrichtungen in Porton Down (Bild: Wikipedia/Sebastian Ballard)
Der Eingang zu Sicherheitseinrichtungen in Porton Down

Russland bestreitet Herstellung von Nowitschok-Gift
Das Nervengift Nowitschok, das beim Anschlag auf Skripal verwendet wurde, soll der britischen Regierung zufolge ab den 1970er-Jahren in der Sowjetunion entwickelt und bis in die 90er-Jahre von Russland erforscht worden sein. Der Kreml bestreitet jedoch die Herstellung der Kampfstoffe. „Es gab weder in der Sowjetunion noch in Russland Programme zur Entwicklung chemischer Kampfstoffe mit dem Namen Nowitschok“, sagte der russische Vizepremier Sergej Riabkow am Donnerstag laut Nachrichtenagentur Interfax.

May besuchte Schauplatz des Verbrechens
Am Donnerstag besuchte Premierministerin Theresa May erstmals den Schauplatz des Anschlags in Salisbury. Das Attentat habe sich in Großbritannien ereignet, „aber das hätte auch an jedem anderen Ort sein können“, sagte May und würdigte die Geschlossenheit der westlichen Verbündeten in dem Fall. Sie drohte Russland mit weiteren Sanktionen. „Falls Russland uns weiter provoziert, dann könnten wir andere Maßnahmen setzen“, sagte May in Salisbury.

Premierministerin Theresa May (Bild: APA/AFP/HO)
Premierministerin Theresa May

Viele Länder haben Russland als Drahtzieher im Verdacht
Mittlerweile hat sich eine internationale Allianz gegen Russland gebildet. May macht Russland für das Attentat auf den Doppelagenten Skripal verantwortlich, doch das Land weist alle Vorwürfe zurück. Die beiden Länder haben deshalb die Diplomaten des jeweils anderen ausgewiesen.

Auch andere Länder sind von einer russischen Beteiligung in Zusammenhang mit dem Anschlag überzeugt. Die USA, Frankreich und Deutschland unterstützen Großbritannien und fordern vollständige Aufklärung.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt