Horror für Skifahrer! In Georgien fuhr plötzlich ein Sessellift rückwärts, Menschen flogen wie Puppen durch die Luft, sprangen in ihrer Verzweiflung ab und es gab elf Verletzte. Direkt am Lift im Wintersportort Gudauri saßen auch neun Oberösterreicher. Die „Krone“ erwischte den Linzer Gregor Hartl am Telefon - er schildert die dramatischen Minuten der Schreckensfahrt.
„Wir hatten schon Panik, einige sprangen ab!“ Mit acht Freunden aus Oberösterreich saß der Linzer Fotograf Gregor Hartl (40) am Horror-Sessellift in Georgien in der Falle. Die „Krone“ erwischte ihn in Tiflis, wo die Gruppe auf die Rückkehr wartet.
Zuerst noch Scherze über Horrorfilm
„Die ganze Zeit stand der Lift, der auf den Gipfel führt, still, am letzten Tag ging’s dann“, erzählt Gregor Hartl, der mit acht Freunden das Skigebiet Gadauri in Georgien eine Woche lang genoss: „Die erste Fahrt war normal, der Schnee super, bei der zweiten Fahrt stoppte der Lift, kurz bevor wir oben waren.“ Zuerst dachte er sich nichts dabei, scherzte noch mit seinem Freund Philipp Meyer, der bei ihm saß, über einen Horrorfilm, bei dem Skifahrer am Lift vergessen wurden.
„Überall lagen Leute herum“
Dann setzte der echte Horror ein: „Wir fuhren plötzlich rückwärts, immer schneller.“ Panik machte sich breit, vor allem, als die Oberösterreicher nach hinten blickten und sahen, dass bei der Talstation die Sessel ineinandergeschoben wurden. „Überall sprangen die Leute ab, lagen herum“, erinnert sich Hartl, der sich mit seinem Freund auch schon zum Sprung bereit machte, als etwa 300 Meter vor der Talstation der Lift langsamer wurde und stoppte.
„Wir machten uns zum Sprung bereit“
Er und sein Freund saßen in etwa acht Metern Höhe fest: „Wir warfen Skier und Stöcke ab, machten uns zum Sprung bereit, falls der Lift wieder losfahren sollte.“ Das Duo wartete im Sessel ab, Bergretter kamen über die Stützen geklettert, seilten den Linzer und seinen Freund ab.
Vor Freude umarmt
„Andere Freunde, die hinter oder vor uns waren und nicht so hoch oben waren, sprangen ab“, erinnert sich Hartl. Am Ende standen sich alle neun Freunde teils zitternd, aber gesund gegenüber: „Wir haben uns alle einfach umarmt. Aufs Skifahren haben wir dann verzichtet.“
M. Schütz, B. Kneidinger/Kronen Zeitung
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