Facebook hat auf den Datenskandal um die britische Analysefirma Cambridge Analytica mit Bedauern reagiert. Firmenchef Mark Zuckerberg und alle Verantwortlichen seien sich des Ernstes der Lage bewusst, hieß es in einer am Dienstag verbreiteten Mitteilung von Facebook. Das gesamte Unternehmen sei „entsetzt darüber, dass wir hintergangen wurden“. Das Unternehmen werde alles tun, um seine Richtlinien durchzusetzen und die Informationen der Nutzer zu schützen.
Die britische Firma, die nach Angaben ihres inzwischen suspendierten Chefs Alexander Nix einen Großteil des Wahlkampfs für US-Präsident Donald Trump bestritten hat, soll Facebook-Daten von bis zu 50 Millionen Nutzern missbraucht haben. Nix hatte einem angeblichen Kunden gegenüber Angaben zu den Verbindungen seines Unternehmens zu Trump gemacht. Der vermeintliche Kunde entpuppte sich aber als britischer Fernsehreporter von Channel 4. Unter anderem will Nix Trump persönlich mehrere Male getroffen haben. Nix selbst erklärte, er habe nur ein Spiel gespielt.
Die US-Verbraucherschutzbehörde FTC untersucht einem Bericht der „Washington Post“ zufolge auch Facebook, das an der Börse zeitweise bis zu 50 Milliarden Dollar an Unternehmenswert verlor. Das Weiße Haus reagierte zunächst nicht offiziell. In Medienberichten versuchten Trump-Mitarbeiter die Verbindungen zu Cambridge Analytica kleinzureden.
Investoren reichen erste Klage gegen Facebook ein
Mehrere US-Investoren haben indes eine erste Klage gegen den Internetkonzern eingereicht. Die Aktionäre machten am Dienstag bei einem Bundesgericht in San Francisco geltend, dass die Konzernführung sie über die Fähigkeiten in die Irre geführt habe, die Daten der Nutzer zu schützen. Der Zeitung „Los Angeles Times“ zufolge wird Facebook zudem vorgeworfen, die eigenen Datenschutzvorschriften verletzt zu haben.
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