Jetzt streiten die Energetiker über den 95.000-Euro-Auftrag der Stadt Wien an den Bewusstseins-Forscher Christoph Fasching. So sagt Humanenergetiker Dieter Maier nach einer Begehung des KH-Nord-Baugeländes: „Da wurde kein Energie-Schutzring aufgezogen. Den Leuten muss das Handwerk gelegt werden!“
„Ich habe das sofort gespürt: Da gibt’s nichts, da wurde noch nie ein Energie-Ring aufgezogen. Das war eine Pflanzerei, für die jemand 95.000 Euro bezahlt“, kritisiert Dieter Maier aus Kitzbühel im „Krone“-Gespräch den Bewusstseins-Forscher und Ex-Autohändler Christoph Fasching scharf.
Wie berichtet, hat der Auftrag der städtischen KH-Nord-Bauleitung an den Energie-Schild-Zauberer schließlich auch dazu geführt, dass die Wiener SPÖ eine KH-Nord-Untersuchungskommission einsetzt. Maier, der als Humanenergetiker Unfallopfer und Schlaganfallpatienten betreut, hält auch das Honorar für absurd hoch: „Energetiker verrechnen sonst 80 Euro pro Stunde. Und für einen Energie-Ring brauche ich nur eine Stunde.“
Stadt Wien zahlte für 1187 Arbeitsstunden
Mit der Überweisung von 95.000 Euro Steuergeld hätte sich die KH-Nord-Bauleitung somit 1187 Arbeitsstunden des Geomantikers Christoph Fasching erwarten können – es gab aber nur einige Coachings (und nicht einmal darüber existieren beim Krankenanstaltenverbund genauere Aufzeichnungen). Auf Basis dieses branchenüblichen Preises hätte der Bewusstseins-Forscher also 30 Wochen (!) zu je 40 Arbeitsstunden auf der KH-Nord-Baustelle „Energie-Schutzringe“ aufziehen und dort auch die „Schwingungen erhöhen“ müssen.
„Mir geht das gegen den Strich, wenn Leute mit einer Pflanzerei so viel Geld verdienen“, ärgert sich Dieter Maier. Er hatte gleich beim ersten Blick in die Homepage des Bewusstseins-Forschers einen Verdacht: „Ich brauch mir nur die Augen eines Menschen anzusehen, dann weiß ich alles.“ Für ihn sei nicht nachvollziehbar, wie Spitzenbeamte der Stadt Wien Fasching einen Auftrag geben konnten.
krone.at hat sich auf Wiens Straßen zum Thema umgehört:
Seriöse Konkurrenz ziemlich sauer
Auch die knapp 3000 seriösen Energetiker in Wien sind ziemlich sauer. Ihre ganze Branche werde durch den umstrittenen „Voodoo-Unternehmensberater“ aus Mondsee durch den Kakao gezogen. Wolfgang Jaspers, Fachgruppengeschäftsführer in der Wiener Wirtschaftskammer: „Die Leistungen des Herrn Fasching entsprechen nicht den Berufs- und Standesregeln für Energetiker.“
Richard Schmitt und Alexander Schönherr, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.