Zwei Gesundheitsstadträtinnen und ihre Wiener Spitälerverwaltung (KAV) dürften über Österreichs größtes Hochbau-Projekt, das milliardenteure KH Nord, die Kontrolle verloren haben - das nächste Indiz dafür liefert ein neues, bisher vertrauliches Sachverständigen-Gutachten über sämtliche Architekten-Fehler. Im Dossier, das der „Krone“ vorliegt: Planungs-Chaos, Fehlmessungen, Schimmelbefall und Vertuschungsversuche.
Der kürzlich aufgeflogene 95.000-Euro-Auftrag des KAV an einen umstrittenen Esoteriker ist ein Klacks gegen jene Fakten, die in diesem Anfang März fertiggestellten Gutachten eines gerichtlich beeideten Sachverständigen aufgelistet sind: In der 30-seitigen Zusammenfassung des 600-seitigen Berichts summieren sich allein die angeblichen Fehler des Architektenteams „Health Team KH Nord“ (HTK) auf eine Schadenshöhe von 30,6 Millionen Euro. Hier einige der für alle Steuerzahler unangenehmsten Tatsachen:
Sachverständiger: „Pläne nie richtig“
„Schadensfälle durch Architekt: 30,6 Mio. Euro“
KH-Nord-Architekt Albert Wimmer sagte in einer ersten Stellungnahme zur genannten Schadenssumme von 30,6 Millionen Eruo: „Dieser Bericht ist nur eine Diskussionsgrundlage. Und es werden darin auch viele Sub-Unternehmen genannt.“
Für Wiens Opposition ist klar, was nun passieren müsste. Johann Gudenus (FPÖ), der die Pannenserie mit aufgedeckt hat, sagt, die politische Kontrolle habe bei diesem Projekt versagt. „SPÖ-Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger hat sofort den Hut zu nehmen. Sie hat diese Entwicklung zu verantworten, sie ist längst untragbar.“
Die Zeugen der KH-Nord-Kommission
Nun soll die KH-Nord-Untersuchungskommission für restlose Aufklärung sorgen. Eine Liste der wichtigesten Zeugen zum Bauskandal steht bereits ...
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